Hybrid-Antriebe Hybrid-Antriebe: Strom und Diesel im Duett
Düsseldorf/mid. - Ein optimiertes Diesel-Hybrid-Konzept könne dem Kunden Vorteile zu akzeptablen Mehrkosten bieten und werde damit "seine Chance am Markt haben", erklärt Kurt Blumenröder von der Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV).
Die Kombination von Dieselmotor und Hybrid sei kein Widerspruch, sondern eine sinnvolle Alternative, denn sie würde neue Impulse für den europäischen Markt liefern und die Akzeptanz des Diesels in Nordamerika unterstützen.
Der Hybrid sei die einzige derzeit verfügbare Serientechnologie für ein, zumindest kurzzeitig, emissionsfreies Fahren und eine "interessante Plattformtechnologie" zur nachhaltigen Senkung des CO-Flottenverbrauchs. Als Merkmale konsequenter Diesel- Hybrid-Konzepte nannte Blumenröder die Verkleinerung des Dieselmotors ("Downsizing") und den Ausgleich der verringerten Leistung durch den Elektromotor sowie ein Energiemanagement, das Verlustquellen wie etwa die Bremsenergie nutzt, und ein optimiertes Brennverfahren. Die Erhöhung des Fahrzeuggewichtes durch die "Hybridisierung" könnte außerdem durch ein Hochspannungs-Bordnetz - durch das auf eine zusätzliche Batterie verzichtet werden kann - und den Ersatz mechanischer und hydraulischer Systeme durch Elektronik wettgemacht werden. Lenkung und Bremsen etwa könnten in Zukunft rein elektronisch gesteuert werden, Ölpumpen und Leitungen würden dann entfallen. Der geringere Kraftstoffverbrauch macht dann auch den Einbau eines kleineren - somit leichteren - Tanks möglich. Nach Ansicht des Experten würden ein typisches "Sport Utility Vehicle" (SUV) mit konventionellem Drei-Liter-6-Zylinder-Dieselmotor und ein gleich großes Fahrzeug mit Hybridantrieb aus einem entsprechend angepassten Zwei-Liter-4-Zylinder-Dieselmotor und einem Elektromotor mit etwa 65 PS eine vergleichbare Leistung bringen.
In der Stadt wäre rein elektrisches Fahren mit bis zu 60 km / h möglich; in den Beschleunigungsphasen unterstützt der Elektromotor den Dieselmotor. Gegenüber dem konventionellen Fahrzeug könnten der Kraftstoffverbrauch um 17 Prozent und die Stickoxid-Emissionen um 40 Prozent verringert werden. Die "teils erheblichen Mehrkosten" würden mit steigenden Stückzahlen der Bauteile um bis zu 50 Prozent - somit in eine Größenordnung von 500 bis 1 500 Euro - sinken.
Der französische PSA-Konzern entwickelt bereits eine Großserienversion eines Volumenmodells mit Diesel-Hybrid-Antrieb. Auf der IAA soll eine Studie des Antriebssystems auf Basis des Peugeot 308 vorgestellt werden. Mit einer Markteinführung ist jedoch nicht vor 2010 zu rechnen.