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Fahrrad Fahrrad: Sportliche Sattel haben weniger Polster

18.05.2008, 19:31

Halle/MZ. - Es können nicht nur Unbequemlichkeiten entstehen. Fortwährend eingenommene Fehlhaltungen können auch zu chronischen Gesundheitsstörungen führen.

Drei Sitzkategorien

Grundsätzlich unterscheidet man drei Sitzkategorien: den breiten City-Sattel, den schmaleren Trekking-Sattel und den eher minimalistischen Rennrad-Sattel - wobei sich der Trekking-Sattel universell einsetzen lässt. "Die sportlichen Sättel sind meist leicht und haben weniger Polster. Sie bieten daher auch einen geringeren Komfort", erklärt Nils Flieshardt vom ADFC. Welcher Sattel für die eigenen Anforderungen der richtige ist, hängt nicht nur von der Auswahl einer dieser Gattungen ab. "Vom Prinzip her ist der Sattelkauf vergleichbar mit dem Kauf von Schuhen", sagt Tony White von der Firma Paul Lange in Stuttgart, Importeur der Sattel-Marke Selle Italia. Was der eine als perfekt empfindet, muss für den anderen nicht genauso gelten.

Neben der Sattelkonstruktion entscheidet vor allem der Körperbau über die Eignung des Sattels. "Man kann hier keine allgemeinen Ratschläge geben - alles hängt von der Person ab", bestätigt Frank Hahn, Fahrradexperte des ADAC in München: "Die sogenannten Sitzbeinhöcker sollen gut aufliegen." Laut Nils Flieshardt bedeutet dies, dass eine dickere Polsterung nicht unbedingt auch als bequemer empfunden wird.

Wichtig ist vielmehr, dass genau jene Stellen angenehm gepolstert sind, an denen die Knochen während des Fahrens auf dem Sattel aufliegen. Die Polster selbst bestanden in der Vergangenheit meist aus Kunststoff. Mittlerweile sind überwiegend Gel-Schichten im Einsatz. "So ein Gel-Sattel passt sich dem Körper besser an", sagt Andrea Kinateder. "Er ist für den täglichen Einsatz konzipiert, benötigt keine Pflege und ist recht wasserfest." Dafür ist er aber etwas teurer als das schlichte Modell mit Schaumstoffpolstern.

Leder einfahren

Neben den modernen Sattelmodellen gibt es einen Klassiker, der für Radfahrer Himmel und Hölle vereint - den Ledersattel. "Wenn so ein Sattel eingefahren ist, nimmt er genau die Form an, die der Radfahrer für sich braucht. Er ist dann wie für diese eine Person gemacht", erklärt Nils Flieshardt. Das Problem ist das Einfahren, denn zunächst ist das Leder laut Flieshart alles andere als passend geformt: "Man braucht schon eine gewisse Leidensfähigkeit." gms