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Ausbildung Ausbildung: Viel Technik in Kfz-Branche

09.03.2007, 08:40

Halle/MZ. - Der technische Fortschritt hat auch um die Kfz-Branche keinen Bogen gemacht. Die Anforderungen in der Berufsausbildung haben sich erhöht. Deshalb wurden vor vier Jahren die Berufe Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker zu einem neuen Beruf, den des Kraftfahrzeugmechatronikers, zusammengeführt.

"Für einen künftigen Kfz-Mechatroniker gilt es, Fahrwerk, Bremsen oder auch Abgasanlage und die hoch komplexe Elektronik eines modernen Fahrzeuges zu beherrschen", sagt Horst Mundt, Obermeister der Kfz-Innung Halle / Saalkreis. Dabei seien das Verständnis für die hochmodernen Test- und Prüfgeräte wichtige Voraussetzungen, um diesen Beruf zu erlernen. "Ich wollte schon immer in eine Branche mit hochmoderner Technik", sagt David Kunth aus Teutschenthal. Er habe 50 Bewerbungen geschrieben und auch ein Praktikum in einem Autohaus absolviert. "Hier erkannte ich", so der 18-Jährige, "dass auch das Kfz-Gewerbe heute überwiegend Technik bedeutet". Jetzt ist er Auszubildender im Autohaus Mundt in Halle.

"Was ich hier alles lerne, ist schon toll", meint er. Und täglich würden von ihm technische Höchstleistungen abverlangt. Aber das sei gerade das, was ihm auch Spaß mache. Kfz-Meister Mundt verweist darauf, dass sich auch in diesem Jahr wieder fast 70 Schulabgänger um eine Lehrstelle zum Kfz-Mechatroniker allein in seinem Haus beworben hätten. "Gegenwärtig bilden wir 13 Lehrlinge in gewerblichen und kaufmännischen Berufen aus", sagt Horst Mundt.

Bei insgesamt 72 Mitarbeitern gehe das wie in jedem Jahr über den eigenen Bedarf hinaus. Ein Realschulabschluss und vor allem gute Noten in Mathematik und Physik seien sehr wichtig, betont der Fachmann. "Die Kunden stellen heutzutage hohe Ansprüche an unsere Leistungen, wollen schnell bedient werden und verlangen natürlich Qualität", betont der Kfz-Meister. Neben dem handwerklichen Können müssten die Azubis auch teamfähig und kundenfreundlich sein. Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. Im dritten Jahr erfolgt eine Spezialisierung der Ausbildung in Richtung Pkw, Nutzfahrzeuge oder Kommunikationstechnik.

Einsatzorte gibt es zahlreiche. Neben den Autohäusern stehen Service- und Vertragswerkstätten sowie Unternehmen mit einem Fuhrpark zur Auswahl. Gespräche und Eignungstest geben den Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild vom Bewerber zu machen. Nach Aussagen von Horst Mundt ist es schade, dass es oft Lehrlinge gibt, die erst während der Ausbildung merken, dass sie sich für den falschen Beruf entschieden haben. Sie blockierten so die Ausbildungsstelle für andere Interessenten, sagt der Meister.