1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. ZDF: ZDF: Sommer-Quatsch mit Bernhard Hoëcker und Wigald Boning

ZDF ZDF: Sommer-Quatsch mit Bernhard Hoëcker und Wigald Boning

Von Thomas Gehringer 28.06.2012, 21:07

Halle (Saale)/MZ. - "Ich fühle mich wie früher der Zensor im Vatikan, der die verbotenen Bücher lesen durfte", sagt Boning.

Gerade haben beide für das ZDF versucht, Sahne zu schlagen, allerdings mit Hilfe eines Außenbordmotors. Mitten im Wohnzimmer. Dazu nehme man: einen Riesenbottich, 250 Liter Sahne und zehn Kilogramm Sahnesteif. Es hat nicht wirklich funktioniert, die Sahne blieb ziemlich flüssig, aber die gewünschte Sauerei hat sich, begleitet von Höllenlärm, eingestellt. Das ist eines von mehr als 50 "Experimenten" für den sechsteiligen Sommer-Quatsch namens "Nicht nachmachen!", der heute im Zweiten startet.

Blödeln bis die Bude brennt

"Eigentlich erfüllen wir hier einen großen Jungen-Traum", erklärt Produzent Georg Hirschberg. Endlich einmal all das tun, was einem einst die Eltern und nun Gebrauchsanweisungen und Sicherheitsvorschriften strengstens verbieten. Wovon Jungen angeblich träumen? Konservendosen auf den Herd stellen, bis der Inhalt an die Decke spritzt. Den Flokati mit einem Rasenmäher säubern. Ausprobieren, wie sich eine Bierdose in einer Mikrowelle verhält. Und schließlich: Das Badezimmer fluten - bis der Boden einstürzt und die Badewanne eine Etage tiefer rauscht. Nachdem sich das Drehteam zwei Monate lang ausgetobt hat, wird das eigens angemietete und mit Möbeln von Trödelmärkten und aus Second-Hand-Läden eingerichtete Haus abgerissen. Das sollte es allerdings ohnehin, es war der Gemeinde in einem Gewerbegebiet im Wege. Am Briefkasten steht noch der Name des Vormieters: "Studienseminar für das Lehramt für die Sekundarstufe II". Kein Witz.

Dass dieses Format, das die Sommerpause der "Heute-Show" füllt und eigentlich aus Norwegen stammt, irgendeinen tieferen Sinn haben soll, muss man allerdings nicht glauben. Im ZDF-Presseheft wird zwar behauptet, die Sendung kläre auf und beuge vor. Aber: "Das Erklären steht nicht im Vordergrund, sondern die Unterhaltung", sagt Hirschberg, der selbst überrascht war, wie schnell er mit dem ZDF über den TV-Schabernack einig wurde. Was nur wieder beweist, dass die Mainzer alles tun, um ihr Image als verstaubtes Anstaltsfernsehen los zu werden.

Feuerwehr immer dabei

Und so wurde nach Herzenslust gezündelt. Immerhin: Wenn Nachbarn die Feuerwehr riefen, war sie längst da. Alles wurde unter strenger Aufsicht gedreht. Dennoch gab es einen Zwischenfall: Kurz vor Ende der Dreharbeiten führte ein Schwelbrand unterm Dach zu einem unplanmäßigen Feuerwehr-Einsatz. Zu Schaden kam niemand, außer dem Haus natürlich.

"Nicht nachmachen!" läuft immer freitags um 22.30 Uhr.