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Neuer Tatort aus Dresden Tatort: Nemesis überzeugt durch hervoragendes Schauspiel

Von Anne Burgmer 17.08.2019, 12:24
Das Ermittlerteam aus Dresden: Karin Hanczewski alias Karin Gorinak (l-r), Martin Brambach alias Peter Michael Schnabel und Cornelia Gröschel alias Leonie Winkler.
Das Ermittlerteam aus Dresden: Karin Hanczewski alias Karin Gorinak (l-r), Martin Brambach alias Peter Michael Schnabel und Cornelia Gröschel alias Leonie Winkler. zb

Köln - Der bekannte Dresdner Szenegastronom Joachim Benda wurde in seinem Büro mit mehreren Kopfschüssen getötet. Zunächst sieht für Karin Gorinak (Karin Hanczweski) und ihre neue Kollegin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) alles nach organisierter Kriminalität aus.

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

Bendas Witwe (Britta Hammelstein) berichtet, ihr Mann habe Schutzgeld zahlen müssen und die Familie sei vor einigen Tagen von maskierten Männern in ihrem Haus überfallen worden. Die beiden Söhne bestätigen die Geschichte. Für Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) ist der Fall danach klar. Er kannte Benda und will den Fall schnell abschließen. Doch dann finden die Kommissarinnen heraus, dass es Probleme in der Ehe gab. Benda hatte offensichtlich meistens in seinem Büro übernachtet. Die Auswertung seines Computers ergibt, dass er intensiv zu Persönlichkeitsstörungen recherchierte. Er wollte sich anscheinend trennen, das Sorgerecht für die beiden Söhne beantragen und seine Frau gegen ihren Willen in die Psychiatrie einweisen lassen.

Gorniak und Winkler misstrauen – im Gegensatz zu Schnabel – der perfekten Familienfassade zunehmend. Doch Katharina Bendas Alibi für die Tatnacht ist wasserdicht. Unzählige Male hatte sie vom Festanschluss bei ihrem Mann angerufen und diesem auf den Anrufbeantworter gesprochen. Die Kommissarinnen versuchen, an die Söhne heranzukommen, doch das gestaltet sich schwierig.

Die neue Ermittlerin Winkler ist angekommen im Dresdner „Tatort“. Und die Ernsthaftigkeit, die mit ihr Einzug hielt, bleibt bestehen. Man weiß zwar als Zuschauer noch vor den Kommissarinnen, dass in der Familie vieles im Argen liegt. „Nemesis“ (Regie: Stephan Wagner, Buch: Mark Monheim, Stephan Wagner) kann seine Spannung aber dennoch bis zur Auflösung halten.

Das liegt auch am überzeugenden Spiel von Britta Hammelstein und ihren jungen Kollegen. An einigen Stellen ist der Film allerdings arg klischeehaft geraten, wenn etwa die Kommissarinnen den verdeckten Ermittler zum informellen Gespräch über Geldwäsche in der Autowaschanlage treffen. Dennoch ist das neue Team des Dresdner „Tatort“ auf einem guten Weg.