Tatort "Freitod" Tatort "Freitod": Warum viele Menschen zum Sterben in die Schweiz gehen
Ist Sterbehilfe hierzulande verboten?
Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten. Man darf also nicht jemanden aktiv töten, auch wenn es der Wunsch dieses Menschen ist. Auch die sogenannte „geschäftsmäßige Sterbehilfe“ ist hierzulande gesetzlich untersagt.
So hat es der Bundestag Ende letzten Jahres beschlossen. Sterbewilligen darf also nicht mehr von kommerzieller Seite ein Mittel gegeben werden, welches unmittelbar zum Tod führt.
Wie ist es in der Schweiz?
Da die Regelung in Deutschland im Vergleich restriktiv ist, suchen Menschen, die einem schweren körperlichen Leid ausgesetzt sind, oftmals den Weg ins Ausland. Etwa nach Belgien oder den Niederlanden, wo aktive Sterbehilfe erlaubt ist.
Ein anderes Land, welches diese Möglichkeit bietet, ist die Schweiz. „Going to Switzerland“ steht in Großbritannien dafür, mittels Sterbehilfe in der Schweiz den Tod zu finden. Während die geschäftsmäßige Sterbehilfe wie erwähnt in Deutschland verboten ist, bieten im Nachbarland Schweiz sechs Organisationen den „assistierten Suizid“ an. Das ist keine aktive Sterbehilfe, sondern etwa die Anreichung eines Giftmittels, welches der Todeswillige selbst einnimmt.
Ist alles rechtlich klar geregelt?
In vielen Ländern gab es in Bezug auf die Sterbehilfe lange Zeit Grauzonen. Es war nicht klar, wann ein Gesetzesverstoß vorliegt, wenn jemand auf dem Weg aus dem Leben die Hilfe eines anderen beansprucht. Ärzte und auch Ethiker hielten diese Unklarheit für ein moralisches Gut, denn so konnte das Leid von Menschen vermieden werden, wenn der Arzt seinem Patienten schmerzvolle Stadien des Sterbens erspart.
Doch mit den letzten Entscheidungen des Bundestages ist auch die rechtliche Lage in Deutschland eindeutiger geworden. Ärzte werden sich künftig schwerer tun, ihren Patienten eine Hilfe zu leisten, wie sie es in stillschweigender Praxis lange taten.
Wer sucht den Tod in der Schweiz?
Von dieser Unbestimmtheit ist auch die Gesetzeslage in der Schweiz gekennzeichnet. Es ist nicht genau festgelegt, wann Sterbehilfe gesetzlich gestattet werden kann. Ein Grund für viele Deutsche, in der Schweiz den Tod zu suchen.
Die meisten Suizidwilligen kommen aus Deutschland. Erst danach kommen der Anzahl nach Menschen aus Großbritannien, Frankreich, Italien, den USA und Österreich. Grundsätzlich nimmt die Zahl derer zu, die in die Schweiz mit dem Wunsch der Sterbehilfe fahren. Gründe hierfür sind häufig neurologische Leiden: Parkinson, Multiple Sklerose, Lähmungen, stärker sogar als Tumore.
Und was ist die Konsequenz daraus?
Es zeigt deutlich, dass es für Menschen eine bessere Hilfe und bessere Medizin am Lebensende geben sollte.