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"Wir reparieren Smartphones" "Tatort" aus Kiel bei Twitter: Polizei Schleswig-Holstein nutzt Krimi für Eigenwerbung

20.03.2017, 07:29
Die Cybercrime-Spezialisten Cao (Yung Ngo, li.) und Dennis (Mirco Kreibich, r.) überprüfen mit Klaus Borowski (Axel Milberg, M.) das Handy des Toten. 
Die Cybercrime-Spezialisten Cao (Yung Ngo, li.) und Dennis (Mirco Kreibich, r.) überprüfen mit Klaus Borowski (Axel Milberg, M.) das Handy des Toten.  NDR Presse und Information

Die Münchner Polizei hat es vorgemacht, nun ist der Trend auch im Norden angekommen: Echte Ermittler nutzen die fiktive Vorlage des „Tatort“, um über ihre Arbeit zu berichten und sich im Social Web zu positionieren.

Beim Münchner Fall „Die Wahrheit“ mit den Kommissaren Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) nannten die echten Kollegen ihre Tweets „Faktencheck“ und kommentierten die Arbeit der TV-Kommissare mit Details aus dem echten Leben.

Auch beim Kieler „Tatort“ versuchten die Social-Media-Beauftragten des LKA Schleswig-Holstein am Sonntagabend, den Zuschauern spannende Fakten der realen Polizeiarbeit nahe zu bringen. Im Fall „Borowski und das dunkle Netz“ mit Axel Milberg und Sibel Kekilli als Sarah Brandt ging es um Cyberkriminalität und einen Staatsanwalt auf Abwegen. Sarah Brandt als ehemalige Hackerin ermittelte im Darknet, für ihren Chef Klaus Borowski war diese Szene weitgehend Neuland.

Das LKA Schleswig-Holstein will vor allem Aufklärungsarbeit leisten: So werden Grafiken getwittert, bei wie vielen Morden der Täter aus dem nächsten sozialen Umfeld stammt:

Aber auch ziemlich viel Eigenwerbung ist dabei, beispielsweise wenn es um die gute Aufklärungsquote der Polizei geht. Die Botschaft: Nicht nur im „Tatort“ fassen wir den Täter!

Außerdem ist das LKA bemüht, die tolle Kompetenz und gute technische Ausstattung der Polizei hervorzuheben:

Bei den Usern kommt das gut an. Vereinzelt machen sich offenbar technisch versierte Twitterer aber auch über die Polizei lustig. „Drei Grafikkarten aber der normale Intel Stock Kühler? Schämt euch :D“, witzelt jemand.

Nebenbei wird auch noch eine Stellenanzeige geschaltet:

Und am Ende verabschieden sich die Social-Media-Beauftragten ganz höflich mit einem „Gute Nacht“. (cm)