"Tatort" München "Tatort" München: Polizei begleitet Sendung mit Live-Faktencheck auf Twitter

Köln/München - Die Polizei München hat sich zum jüngsten „Tatort“„Die Wahrheit“ etwas ganz besonderes ausgedacht. Während der Münchner Tatort am Sonntagabend in der ARD ausgestrahlt wurde, reagierte die Social-Media-Abteilung der Beamten mit einem Live-Faktencheck.
„Faktenchecker“ meldet sich 16 mal zu Wort
Der „Faktenchecker“, der auf den Twitter-Bildern der Polizei mahnend den Finger hebt, meldete sich immer dann zu Wort, „wenn er merkt, dass Ivo & Franz anders arbeiten als er es kennt“.
Und das tat er ziemlich oft. Stolze 16 Mal meldete er sich zu Wort und wies auf unrealistische Darstellungen und falsche Polizeiarbeit der beiden Tatort-Ermittler Ivo Batic und Franz Leitmayr hin.
Live-Streaming bei Identifizierung undenkbar
Zum Beispiel klärte er darüber auf, dass Live-Streaming während einer Befragung nicht zulässig sei, um den Befragten von einer Zeugin identifizieren zu lassen. Außerdem merkte er an, dass Beamte wohl kaum betrunken fahren würden - erst recht nicht mit Blaulicht. Wobei dieser Punkt wohl schwer zu beweisen ist.
Auch die Akteneinsicht, wie sie im Münchner Tatort gefühlt jede Minute stattfindet, sei so einfach nicht möglich. Dafür sei ein Antrag bei der Staatsanwaltschaft vonnöten.
Polizei München nimmt sich selbst auf den Arm
Allerdings nimmt sich die Polizei auch selbst auf den Arm. „Würde Kollege Faktenchecker einen Film drehen: Dramaturgisch unterdurchschnittlich + Überlänge #nominiertfürgoldenehimbeere“.
Informative Öffentlichkeitsarbeit
Die Beamten aus München machten nicht nur auf Ungenauigkeiten der „Tatort“-Ermittler aufmerksam, sie leisteten zudem informative Öffentlichkeitsarbeit.
Das Team twitterte Statistiken über Tötungsdelikte im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums München. (luk)