"Straßenwahl" "Straßenwahl": Wenn Bushido und Beatrix von Storch sich über Integration streiten

Berlin - Wer hat mehr für die Integration in Deutschland getan: Gangsterrapper Bushido oder die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Beatrix von Storch? Ob bei dieser Frage wirklich einer den anderen übertrumpft, sei dahin gestellt. „Ich!“, behaupten zumindest beide von sich.
Zwei, die die Diskussion nicht scheuen
Bushido und von Storch haben sich für das Video-Format „Straßenwahl“ getroffen und auf den ersten Blick hätte es ein unterhaltsamer Kaffeeklatsch werden können. Karierte Tischdecke im Grünen und ein Glas Saft. Keiner der beiden scheut die Diskussion, doch am Ende kommt zwischen den beiden polarisierenden Gesprächspartnern trotz Themen wie Flüchtlingen, Homosexualität und Migration kein zielführendes Gespräch zu Stande. Die beiden reden häufig aneinander vorbei.
Was zunächst positiv auffällt: Politikerin wie Rapper zeigen sich zu Beginn des Gesprächs offen gegenüber dem anderen. Bushido gibt sich redlich Mühe die Leitlinien der AfD zu verstehen und deren Verhältnis zu Flüchtlingen und seiner Religion – Bushido selbst ist Muslim – nachzuvollziehen. Doch dann wird es kontroverser und endet schließlich damit, dass der Rapper von den mantrahaften Wiederholung der stellvertretenden AfD-Bundesvorsitzenden genervt ist. Als es um Integration geht, sagt er: „Sie schieben alles immer von sich weg und sagen: Moment mal, nicht wir, sondern die anderen müssten leisten.“
Auch beim Thema Flüchtlinge, eines der Kernthemen der Politikerin, kann Bushido den Aussagen von Storchs nichts abgewinnen. „1,5 Millionen Flüchtlinge zu integrieren, das wollen wir gar nicht. Denn wir sagen: Ein großer Teil von denen ist nach deutschem Recht ausreisepflichtig, die müssen abgeschoben werden", sagt von Storch.
Desillusionierter Rapper
Bushido reagiert entsetzt: „Wie kann man so was sagen? Lassen Sie den deutschen Rechtsstaat mal ganz kurz beiseite. Wie kann man als Mensch so etwas sagen? Dass man das menschlich verantworten kann, das frage ich mich.“ Und so kommen die beiden am Ende auf keinen gemeinsamen Nenner und können einander nicht überzeugen.
Die Schlussfolgerung des Rappers nach dem Gespräch mit der AfD-Spitzenfrau: „Sie bieten nicht wirklich eine Lösung an. Sie haben ein Gespür für eine gewisse Gefahr oder einen gewissen Unmut, der sich in der Bevölkerung breit gemacht hat und nutzen das aus.“ (jar)