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Neo Magazin Royale Jan Böhmermann: Neo Magazin Royale bewirbt Deutschland bei Donald Trump: "Mr. President this is for you"

Von Daniel Czys 03.02.2017, 14:54
Jan Böhmermann ist zurück aus der Winterpause. 
Jan Böhmermann ist zurück aus der Winterpause.  dpa

Köln - „Erst sperrt er die Muslime aus, dann lässt er die Mexikaner schön 'ne Mauer bauen. Wenn’s die Schwarzen nicht gäbe, wüssten viele Polizisten in Amerika gar nicht mehr, worauf sie schießen sollen“, scherzt Jan Böhmermann und macht somit schnell klar, was er von Donald Trump hält. 

Boys don't cry

Das Neo Magazin Royale ist zurück aus der Winterpause. Und über Themenmangel dürfte sich der Moderator Jan Böhmermann sicher nicht beschweren. Die Welt liefert derzeit genügend. Da so viel aus den Fugen zu geraten scheint, ist sich Böhmermann sicher:

„Was die Welt braucht, was Deutschland jetzt braucht, ist ein lustiges Internet-Video.“ Also startet er mit dem The-Cure-Klassiker „Boys don't cry“ in den Abend. Gleichzeitig wird die neue musikalische Unterstützung der Sendung, das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld, vorgestellt.

Das alles erdrückende Thema der letzten und wahrscheinlich auch der nächsten Wochen bleibt aber der neue US-Präsident. „Donald Trump, ich bin mir ein bisschen unsicher. Ist das ein Thema? Reden die Leute drüber? Oder ist das so ein Nischen-Ding?"

Trump, Trump, Trump

Besonders „toll“ an Trump findet Böhmermann den sogenannten „Muslim-Ban“: „Das führt zu tollen Dingen. Die Behörden an einem Flughafen in Amerika haben einen Fünfjährigen mit iranischen Wurzeln in Handschellen mehrere Stunden festgesetzt. Und zwar nicht, weil sie glaubt, das Kind sei ein Terrorist. Sondern Donald Trump war sauer, dass er (das Kind) größere Hände hat als er (Trump)“.

Neben den weltpolitischen Themen darf aber auch die Bundespolitik nicht zu kurz kommen - daher stellt Böhmerman fest: „Martin Schulz, ehemaliger Alkoholiker, natürlich SPD ... als aktiver Alkoholiker wäre er natürlich in der CSU gelandet.“

Rapper Kollegah zu Gast

Der erste Gast im Jahr 2017 ist Rapper Kollegah. Kollegah, dem derzeit Antisemitismus vorgeworfen wird, wurde vom Hessentag in Rüsselsheim ausgeladen. Böhmermann möchte lieber nicht über das „heikle Thema“ reden.

Als Lösungsansatz gibt er Kollegah aber mit auf dem Weg, sich mit Shahak Shapira, Kat Kaufmann und Volker Beck zutreffen. Die beiden jüdischen Schriftsteller Shapira und Kaufmann sollen Kollegah bei dem Missverständnis weiter helfen, Volker Beck soll für die Drogen sorgen.

„America First, Germany second?“

Das Highlight der Sendung ist der von Böhmermann verkündete europäische Wettkampf um den zweiten Platz hinter Donald Trumps Amerika. Da die Niederlande mit ihrem Video „America First, the Netherlands second“ vorgelegt haben, bewerben sich nun zahlreiche europäische Länder mit satirischen Videos um den zweiten Platz hinter Amerika. 

Daher fordert Böhmermann "Germany Second! Wer, wenn nicht wir, hätte 'ne dritte Chance verdient?" Das Video versucht zu überzeugen, warum Deutschland das bessere Land hinter Amerika ist. Ein Argument von Böhmermann: "We built a wall and made the russians pay for it."

Frisch aus der Winterpause

Jan Böhmermann erklärt, dass ein europäisches, vielleicht sogar ein weltweites Netzwerk aus Late-Night-Shows entstehen soll, das sich bei Trump um den Titel des „zweites Staates hinter Amerika“ bewerben könne. Die anderen Bewerbungsvideos kann man unter everysecondcounts.eu  einsehen.

Böhmermann liefert frisch aus der Winterpause eine schöne Sendung, muss sich allerdings noch ein wenig mit der neuen Band einfinden. Das Orchester und Böhmermann harmonisieren noch nicht perfekt – Rapper Dendemann wird noch vermisst.