«Spielzeugland» «Spielzeugland»: Höchster Lohn für eine Herzenssache
HALLE/MZ. - Mit seinem gerade mal 30000 Euroteuren und an nur fünf Tagen gedrehten Kurzfilm"Spielzeugland" holte der 1967 in Ostberlingeborene Regisseur einen Oscar nach Deutschland -und bewies so, dass man auch ohne gewaltigeInvestitionen im internationalen Film-Businessmithalten kann. Obwohl: Investiert hat Freydankdurchaus. Denn insgesamt hat er vier Jahrean jenen 14Minuten gearbeitet, die ihm nunden Preis eintrugen.
Erzählt wird die Geschichte einer Mutter imnationalsozialistischen Deutschland, die ihremSohn die Deportationen der jüdischen Nachbarnals Reise in ein "Spielzeugland" erklärt.Als das Kind daraufhin aufbricht, um nachdem sagenhaften Freizeitpark zu suchen, musssie die Konsequenzen ihrer Notlüge tragen ...Dass Freydank den Film auch "gegen alle Holocaust-Leugnerin der ganzen Welt oder die Neonazis in Deutschlandund sonstwo" gerichtet sieht, dürfte den Jurorenihre Wahl gewiss erleichtert haben. Alleinmit der politisch korrekten Botschaft aberist es nicht getan. Jochen Alexander Freydank,der nach Lehrjahren als Cutter, Assistentund Drehbuchautor 1999 seine ProduktionsfirmaMephisto Film gründete, nennt "Spielzeugland"eine "Herzenssache". Dafür hat er nun denhöchsten Lohn bekommen (Seite 4 und Kultur).Andreas Hillger