Phil Collins wird 60 Phil Collins wird 60: Von Genesis bis Tarzan

Berlin/dapd. - Dazu kommen weitere 150 aus seiner Zeitmit der Rockband Genesis. Collins war zunächst Schlagzeuger der 1966gegründeten Band, später auch Sänger. 2007 tourte der Musiker mitKeyboarder Tony Banks und Gitarrist Mike Rutherford, 15 Jahre nachder Auflösung, noch einmal durch Europa - eine Sensation für Fans.Collins wurde am 30. Januar 1951 in London geboren und wird amSonntag 60 Jahre alt.
Bereits als kleines Kind spielte Philip David Charles Collins,Sohn eines Versicherungsvertreters und der Betreiberin einesSpielzeugladens, leidenschaftlich gern Schlagzeug. Er trieb sich inPlattenläden herum und hörte die Musik von Interpreten wie PercySledge, Buddy Rich und den Beatles. Als Jugendlicher besuchte er dieSchauspielschule und übernahm unter anderem in der LondonerAufführung des Musicals «Oliver» die Rolle des Noah Claypole.
Neben acht Grammys wurde Collins mit einem Oscar für seinenFilmsong «You'll Be in My Heart» (2000) aus dem Animationsfilm«Tarzan» sowie zwei Golden Globe Awards ausgezeichnet - für den«Tarzan»-Song und für «Two Hearts» aus dem Ganovenfilm «Buster»(1989). «Tarzan» war der erste Disney-Soundtrack, der inverschiedenen Sprachen aufgenommen wurde. Collins sang neben derEnglischen auch die Deutsche, Französische, Spanische sowieItalienische Version.
Zwtl: «Die klangvolle Kulisse meiner Teenagerzeit»
Zu Collins bekanntesten Hits zählen die Balladen «In the AirTonight» aus seinem Debüt-Album «Face Value» von 1981 und «AnotherDay in Paradise» (1989), mit denen er als Solo-Künstler zweimal dieSpitze der deutschen Single-Charts stürmte. «Face Value» schaffte eszur Nummer eins in Großbritannien, Kanada und zahlreicheneuropäischen Ländern sowie in die Top Ten der US-Charts. Der Musikerverarbeitete in den Liedern Schmerz und Wut während seinerEhe-Scheidung. Große Bekanntheit erzielte auch die Ballade «AgainstAll Odds (Take a Look at Me Now)» zum gleichnamigen Film von 1984.Sie wurde vielfach gecovert, im Jahre 2000 von Mariah Carey.
Collins' erfolgreichste Solo-Langspielplatte war nach eigenenAngaben «...But Seriously», die 16 Wochen die deutsche Hitlisteanführte. Die Single-Auskopplung «Another Day in Paradise» ist wieauch Genesis' «Man on the Corner» (1981) ein Blick auf das LeidObdachloser. In dem ebenso politischen Song «Colours» verurteilt derSänger Rassentrennung und die Unterdrückung von Schwarzen.
«We Can't Dance» (1991) war das laut Media Control am längstenauf Platz eins der deutschen Charts platzierte Album aller Zeiten.Die Singleauskopplung «I Can't Dance» schaffte es auf Platz vier. ImJuni 2010 wurde Collins für sein Lebenswerk mit dem «John MercerAward» der «Songwriters Hall of Fame» ausgezeichnet, in die erbereits 2003 aufgenommen worden war. Im September vergangenen Jahreserschien Collins achtes Studioalbum «Going Back». Zum ersten Malbefasste sich der Brite ausnahmslos mit den Kompositionen andererSongschreiber und Interpreten: Soul- und Motown-Klassiker der 60erJahre.
«Alle diese Songs bildeten die klangvolle Kulisse meinerTeenagerzeit», sagte Collins. Jene Sounds und Gefühle, die er damalsgehabt habe, wollte er wiedererwecken und ein «von der Stimmung her'altes' Album, kein modernes» produzieren. Collins sang Hits wie«Girl (Why You Wanna Make Me Blue)» von The Temptations oder DustySpringfields «Goin' Back». Auch Songs von Stevie Wonder sowie denUS-Amerikanischen Sängergruppen Martha & The Vandellas und Four Topssind auf «Going Back» zu hören. Das Album hat Warner Music zufolgebereits Platinstatus - in Deutschland bei mehr als 200.000verkauften Exemplaren.
Zwtl: «Ich komme widerstrebend zum Halt»
Collins beeindruckende Erfolgsgeschichte hinterließ aber auchNarben: drei Scheidungen, erwachsene Kinder, von deren Kindheit derSänger wenig mitbekam, Hörschäden und eine Nervenkrankheit,derentwegen er bei den Aufnahmen für «Going Back» denSchlagzeugstock an der linken Hand mit Klebeband fixieren musste.«»Ich komme widerstrebend zum Halt«, sagte er nach Veröffentlichungim dapd-Interview. Zurück auf die Bühne wolle er aber nicht, erkönne heutzutage auch keine Liveshow mehr auf dem Schlagzeugspielen. »Die Phil-Collins-Karriere ist vorbei«, meinte er.
Der vierfache Vater wolle sich jetzt intensiv seinen beidenkleinen Söhnen Nick und Matt widmen, die aus seiner früheren Ehe mitder Schweizerin Orianne Cevey stammen. Die Ehe zerbrach Anfang 2006.Derzeit ist er mit der US-Nachrichtenmoderatorin Dana Tyler liiert.
Eigentlich wollte Collins in der »Wetten, dass ..?«-Sendung imDezember 2010 mit »Goin' Back« live auftreten. Die Übertragung wurdewegen des tragischen Unfall eines Wettkandidaten jedoch abgebrochen.Entgegen anders lautenden Berichten wird er an der Show am 12.Februar aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen können, wie Collinsauf seiner Internetseite verkündete.