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Musik Musik: Der Tenor Werner Enders ist gestorben

02.12.2005, 15:20
Das undatierte Archivfoto zeigt den Tenor Werner Enders in Berlin. (Foto: dpa)
Das undatierte Archivfoto zeigt den Tenor Werner Enders in Berlin. (Foto: dpa) Komische Oper Berlin

Berlin/dpa. - Kammersänger Enders war seit 1957 fest im Ensembleder Komischen Oper und seit 1993 Ehrenmitglied des Hauses.

Zu Enders' Paraderollen gehörten der «Bobèche» in Rezniceks«Ritter Blaubart», die er 29 Jahre lang in 369 Vorstellungenverkörperte, sowie die Doppelpartie «Dackel»/«Schulmeister» inFelsensteins «Schlauem Füchslein» von Leos Janacek. Felsenstein hatteden jungen Tenor in dessen Geburtsstadt Halle entdeckt und ihn 1955nach Berlin geholt. Gemeinsam mit seinem Freund Rudolf Asmus wurdeEnders zu einem der wichtigsten Protagonisten von FelsensteinsMusiktheater.

Er wirkte dabei in 61 Produktionen mit. Auch mit dem späterenChefregisseur Harry Kupfer arbeitete Enders eng zusammen. Für den«Narr» in Aribert Reimanns «Lear« konnte sich Kupfer niemand andersals Enders vorstellen. Enders habe darstellerische Qualitäten miteinem skurrilen Komödiantentum vereint, wie Intendant Andreas Homokisagte. Noch mit 81 Jahren stand Enders in kleinen Rollen auf derBühne, so jüngst in Puccinis «Boheme» als Alcindor, als Frosch in der«Fledermaus»» und als «Narr» in «Wozzeck».