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Kinostart: 13. Februar Kinostart: 13. Februar: «Ein Chef zum Verlieben»

Von Peer Meinert 09.02.2003, 17:24
Sandra Bullock und Hugh Grant in der romantischen Komödie "Ein Chef zum Verlieben" des US-Regisseurs Marc Lawrence (undatiertes Bild). (Foto:dpa)
Sandra Bullock und Hugh Grant in der romantischen Komödie "Ein Chef zum Verlieben" des US-Regisseurs Marc Lawrence (undatiertes Bild). (Foto:dpa) Warner Bros.

Rom/dpa. - Es gibt Filme, die eignen sich bestens für Nachtflüge: Der Stoff ist seicht, die Schauspieler sind internationale Stars - und alles ist jugendfrei, damit auch Airlines aus streng konservativen und islamischen Ländern keinen Anstoß nehmen. So ein Streifen ist «Ein Chef zum Verlieben» mit Sandra Bullock und Hugh Grant. Die Gags sind nicht schlecht, beide spielen wirklich wunderschön - und wenn der Zuschauer mal zehn Minuten eindöst, hat er auch nichts versäumt.

Der Stoff ist klassisch: Hübsches Mädchen trifft hübschen Jungen, beide lieben sich, wissen es aber noch nicht. Die Filmbranche nennt dieses Genre «Comedy-Romance». Ein deutscher Kritiker meint: «Der Film funktioniert in erster Linie, weil die Chemie zwischen Sandra Bullock und Hugh Grant stimmt.» In den USA ist der Streifen ein Blockbuster.

Lucy (Sandra Bullock) ist eine sozial engagierte Juristin, die so un-sexy aussieht, wie sich Spießbürger eine sozial engagierte Juristin vorstellen. Das Abendessen lässt sie sich vom Chinesen kommen («Wie immer, für eine Person»), tagsüber geht sie für den Erhalt von Gemeindezentren auf die Straße. Entschlossen tritt sie dem Millionarsöhnchen und Grundstücksmakler George (Hugh Grant) entgegen. Der sieht toll aus, ist arrogant und witzig und hat die Angewohnheit, mit seinen Juristinnen ins Bett zu steigen.

Natürlich weiß der Zuschauer, wo das alles hinführt. Regisseur Marc Lawrence hat die Story so zusammengesetzt, dass sich ein Gag an den anderen reiht und der Zuschauer durch keine Überraschung aus der Ruhe gebracht wird: George engagiert Lucy vom Fleck weg, verspricht ihr viel Geld für gute Zwecke - in Wirklichkeit benutzt der verwöhnte Schnösel sie aber als Kindermädchen für sich. Unterdessen wird Lucy, der Zuschauer merkt das genau, von Stunde zu Stunde schöner.

Tatsächlich liegt die Stärke des Film darin, dass Hugh Grant («About a Boy») den Egomanen und Schnösel so gut spielt, als sei die Rolle ihm auf den Leib geschneidert. «Der beste Hugh Grant seit langem», begeistert sich ein Kritiker. Da ist zum Beispiel die Szene, in der George in Boxershorts in einem riesigen Ankleidezimmer steht, Lucy ihn mit 1000 komplizierten juristischen Fragen nervt, ihn dagegen lediglich interessiert, welche Krawatte er tragen soll. Dann ist da die Szene, in der Lucy sich betrinkt und ihre Stärken im Bett anpreist («Ich kann mich biegen wie ne Brezel»). «Mental gesehen sind wir auf der Entwicklungsstufe von Sechsjährigen stehen geblieben», meint Grant.

Auch sonst äußern sich die beiden Stars gerne verkaufs-fördernd zu ihrem Streifen. «Ich finde sie extrem sexy, so sexy wie Produzenten eben sind», sagt Grant. Tatsächlich firmiert Sandra Bullock auch als Produzentin. «Unterm Strich ist "Ein Chef zum Verlieben" eine sehr gelungene Komödie mit zwei blendend aufgelegten Darstellern, einer unoriginellen aber funktionierenden Story und einem schönen Happy End», schreibt ein Kritiker. Ganz so wenig ist das nicht.