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James Brown James Brown: «Sex-Machine» in Köln

Von Yuriko Wahl 30.11.2003, 21:47
Der "Godfather of Soul", James Brown, aufgenommen am Donnerstag (27.11.03) in der Philharmonie in Koeln. Die Domstadt ist die einzige Deutschland-Station im Rahmen der laufenden Welttournee des 75-jaehrigen Musikers. Brown stellt auch Stuecke seines aktuellen Albums "The Next Step" vor. (Foto: Henning Kaiser/ddp)
Der "Godfather of Soul", James Brown, aufgenommen am Donnerstag (27.11.03) in der Philharmonie in Koeln. Die Domstadt ist die einzige Deutschland-Station im Rahmen der laufenden Welttournee des 75-jaehrigen Musikers. Brown stellt auch Stuecke seines aktuellen Albums "The Next Step" vor. (Foto: Henning Kaiser/ddp) ddp

Köln/dpa. - Er machte es spannend, bis er endlich die Bühne betrat. Doch dann ließ die Soul-Legende James Brown die Fans in Köln jubeln. Bei Klassikern wie «Sex Machine» oder «This is a man's world» tobte James Brown über das Parkett, schrie beinahe schon mit rauer Stimme seinen typischen Sprechgesang ins Mikrofon. Der 70 Jahre alte «Godfather of Soul» legte mit einer elfköpfigen Band, mehreren Sängern und zwei Tänzerinnen am Donnerstag ein temporeiches Programm hin, das die - überwiegend klassischen Konzerten vorbehaltene - Kölner Philharmonie in einen Tanzpalast verwandelte.

Höhepunkte des anderthalbstündigen Programms waren große Erfolge des Soul-Papstes wie «I feel good», die aus der ersten Hälfte seiner mehr als 50-jährigen Karriere stammen. Im schwarzen Glitzer-Anzug wirkte der 70-Jährige, der mehrfach in Gefängnissen und Drogen- Kliniken gelandet war, fit und beweglich. Zwischendurch gab er immer wieder seine berühmten zuckenden Tanzeinlagen zum Besten, mit schnellen und trippelnden Schritten. Sogar Mick Jagger will sich viele seiner Bewegungen bei James Brown abgeguckt haben.

Der Altmeister spielte auch Hammond-Orgel und Keyboard. Er selbst wandte dem Publikum oft den Rücken zu, stand wie ein Dirigent vor seinem Orchester und gab Zeichen zu Instrumental-Solos. Und er ließ auch andere singen, vor allem eine als «Janis Joplin» angekündigte Soul-Sängerin. Doch die Fans hätten gern mehr von James Brown selbst gehört. Wann immer er zum Mikro griff, wurde klar, dass er von seiner Stimmgewalt nichts eingebüßt hatte.

Nach finanziell und musikalisch dürren Jahren hatte James Brown Ende der 80er Jahre ein kaum noch erwartetes großes Comeback gefeiert. Sein Album «I'm Back» von 1998 fand ebenfalls positiven Anklang. In Köln zeigte sich Brown selbstbewusst, feierte sich auch selbst. Zwei Mal ließ er sich glitzernde Umhänge mit der Aufschrift «Godfather of Soul» umhängen. Sogar auf den knappen Höschen der Tänzerinnen war J. B. zu lesen. Zigmal schrie er ins Publikum «Do you feel good?» Die Antwort «Yeah!» der tanzenden Fans aller Altersklassen kam prompt - sie waren begeistert von der Soul-Party.

Der US-amerikanische Soul-Sänger James Brown bei seinem Auftritt in Köln am Donnerstag (28.11.2003). Bei Klassikern wie «Sex Machine» oder «This is a man's world» tobte James Brown über das Parkett, schrie beinahe schon mit rauer Stimme seinen typischen Sprechgesang ins Mikrofon. (Foto: Thomas Brill, dpa)
Der US-amerikanische Soul-Sänger James Brown bei seinem Auftritt in Köln am Donnerstag (28.11.2003). Bei Klassikern wie «Sex Machine» oder «This is a man's world» tobte James Brown über das Parkett, schrie beinahe schon mit rauer Stimme seinen typischen Sprechgesang ins Mikrofon. (Foto: Thomas Brill, dpa)
dpa