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Hessen Hessen: Stadt Frankfurt lässt Kunstwerk als Sperrmüll verbrennen

10.01.2005, 17:44
Zwei junge Männer untersuchen am Montag (10.01.2005) eine von zehn ehemals aufgestellten Skulpturen von Michael Beutler am Jürgen-Ponto-Platz in Frankfurt. Die Stadt hat ein Kunstwerk Beutlers als vermeintlich wild abgestellten Sperrmüll verbrannt. (Foto: dpa)
Zwei junge Männer untersuchen am Montag (10.01.2005) eine von zehn ehemals aufgestellten Skulpturen von Michael Beutler am Jürgen-Ponto-Platz in Frankfurt. Die Stadt hat ein Kunstwerk Beutlers als vermeintlich wild abgestellten Sperrmüll verbrannt. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Der Städel-Absolvent Beutler hatte unter dem Titel «nicht innensondern außen - nicht drinnen sondern draußen» für den FrankfurterKunstverein über das ganze Stadtgebiet zehn Skulpturen verteilt, dieer aus gelbem Betonschalmaterial fertigte. Die nur per Exkursion zubesichtigende Arbeit besteht nun nur noch aus sieben Teilen, da lautKunstverein zwei weitere Werke auf unbekanntem Wege verschwundensind. Die Ausstellung dauert noch bis zum 16. Januar.

«So was gehört halt irgendwie dazu», kommentierte der inzwischenin Berlin lebende Künstler das Geschehene. Seine Arbeit sei vonvornherein als vorübergehend geplant gewesen, das vom fränkischenHersteller Peca zur Verfügung gestellte Baumaterial sollteanschließend entsorgt oder von Anderen weiterverwendet werden. EinWiederaufbau habe keinen Sinn, da die Diskussion um das verschwundeneWerk interessanter sei.

Postleb war nach eigenem Bekunden erst auf Grund einesZeitungsfotos auf seinen Fehler aufmerksam geworden. «Da war keinSchild dran und die Einzelteile waren vom Wind zerfleddert»,entschuldigte er sich. Er habe angenommen, dass sich Leiharbeitereinen Unterstand aus den Schalteilen gebaut hätten. In denvergangenen Jahren sei zwei Mal der Abtransport von ähnlichen Werkenin letzter Minute verhindert worden, berichtete Postleb. Dabei habees sich um ein mit Sand gefülltes Auto und eine an einen Baumgekettete Badewanne gehandelt.

Beim Kunstverein habe man schon geschmunzelt, dass ausgerechnetdie Stadt vorher genehmigte Kunstwerke abräume, sagte SprecherinKatja Schroeder. «Damit hat keiner gerechnet.» Mit Postleb habe sievereinbart, dass die Stadt die ohnehin geplante Entsorgung desMaterials übernehme.