Heinz Erhardt Heinz Erhardt: «Was bin ich doch heute wieder für ein Schelm!»

Hamburg/dpa. - Derunvergessene Komiker in Zitaten:
«Während in jenen Tagen Mütterchen Russland von Väterchen Zarbeherrscht wurde, wuchs ich ziemlich unbeherrscht bei meinenGroßeltern auf. Sie waren so gut zu mir, dass es schon wiederschlecht war.»
(Der im damals russischen Riga geborene Erhardt in seinerunvollendeten Autobiografie «Ich war eine frühentwickelteSpätausgabe»)
Erhardts Weisheiten und Dummheiten auf Bühne und Leinwand:
«Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch.»
«Pessimisten sind Leute, die mit der Sonnenbrille in die Zukunftschauen.»
«Manchmal hat es wirklich keinen Sinn, die Stirn zu fletschen unddie Zähne zu runzeln.»
«Manche Menschen wollen immer glänzen, obwohl sie keinen blassenSchimmer haben.»
«Ich brauche nur Fettgedrucktes zu lesen, schon nehme ich zu.»
«Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.»
«Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danachsitzen zu müssen, ist Platz.»
«Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle. Doch manchmalendet's auch - bei Strolchen - in einer solchen.»
«Ich könnte manchmal vor Glück eine ganze Allee von Purzelbäumenschlagen.»
«Wenn mir - Gott bewahre - etwas zustoßen sollte, und ich zumBeispiel nicht mehr gehen kann, dann müsst ihr mich eben auf dieBühne tragen. Solange ich nur sprechen kann, werde ich es schaffen,das Publikum zum Lachen zu bringen.»
(Im Gespräch mit Freunden, bevor er im bei einem Schlaganfall dieSprache verlor)
«Im Grunde hat er eigentlich nur gearbeitet. Zum Beispiel, wennwir zusammensaßen oder wenn wir Besuch hatten, dann war er plötzlichmal eine Weile verschwunden, dann saß er am Schreibtisch und hatirgendwas notiert. Er war immer mit den Gedanken bei seinem Beruf -immer.»
(Gero Erhardt über seinen Vater)
«Wir haben erst spät begriffen, dass es eine tiefe Angst war, dieihn immer wieder ins Rampenlicht trieb. Die Angst, vergessen zuwerden.»
(Seine Töchter im Vorwort des Buches «Heinz Erhardt privat»,erschienen 2000)