"Germany's Next Topmodel" "Germany's Next Topmodel": Darya will sich nicht von Heidi Klum verbiegen lassen

Berlin - Von „Germanys Next Top Model“ zur Schaufensterpuppe - so lautete das Thema des Tages der vielleicht schlimmsten Folge von „Germanys Next Top Model“, die es je gab. Geht es manchmal sogar noch darum, die jungen Mädchen möglichst hübsch vor die Kamera zu zerren, war es dieses Mal eine vernichtende Objekteshow. Es geht also noch tiefer.
Das sah nicht nur fürchterlich aus, sondern spätestens hier sollte den Mädchen die Realität wie vertrocknete Wimperntusche von den Augenbrauen bröseln: Es geht nicht um eure langfristige Modelkarriere, sondern um eine Kurzvermarktung eurer Körper, die von der Sensationsgier der Zuschauer gesponsert wird. Was sonst in der elften Folge geschah, kommt hier im Schnelldurchlauf.
Lieblingszitat
„Wir sind zwar Models, aber keine Kunstwerke, die man so zurechtbiegen kann, wie man will“, sagte Darya nachdem sie in einen gelben Farbeimer hüpfen sollte. „Wir sind auch irgendwo Menschen mit Gefühlen.“
Wenn denn die Erkenntnis schon da – warum nicht danach handeln?
Frisur der Woche
Die Glatze. GNTM lässt sich nicht lumpen. Erst werden die schönen Haare unter Kopfhülsen gestopft, dann werden die „Meedschjen“ kopfüber aufgehängt und mit Wasser bespritzt. Apropos Lumpen. Die Körper wurden für das Shooting extra in schicke Lumpen gewickelt. Eigentlich sollen die Models Meerjungfrauen/Schaufensterpuppen darstellen – erinnern dabei aber eher an eine Mischung aus Conehead und Twin Peaks.
Die größte Zicke
Die größte Zicke ist nicht Darya selbst, sondern Daryas Laune. Eigentlich ist sie immer schlecht drauf. Lieblingsargument: Ich bin 22 Jahre. Meint: „Ich erwachsen. Ihr nicht.“
Highlight des Abends
Die Werbeunterbrechungen.
Der größte Fremdschäm-Moment
Anuthida muss ihren Vater verabschieden. Der Sender bläht diesen intimen Moment so richtig schön auf. Vater weint. Anu weint. Im Hintergrund dudelt Klaviermusik. Wir sind übrigens bei GNTM nicht bei „Vermisst“ oder „Nur die Liebe zählt“.
Die ultimativen (Digital-)Weisheiten
Heidi Klum macht mit ihren „Meedschjen“ einen Workshop in Sachen Social Media. Ajsa nuckelt auf einem Foto bei Instagram an einem Lollie in Phallusoptik. Findet Heidi gar nicht lustig. No! Wegen der Presse versteht sich. Deshalb zieht Pro Sieben das Foto auf dem Screen noch mal schön groß. Der Lerneffekt kommt nicht in Glitzerwolken, Meedschjen!
Dazu noch Party-Champagner-Luxus-Bilder von Darya. Mag die Heidi auch nicht. Darya dazu: „Ich setze meinen Getdrunk-Hashtag wie es mag. Ich bin 22 Jahre.“ Darauf ein Gläschen, Mädschen. #getdrunk
Der absolute Tiefpunkt
Die Autorin dieser Zeilen kommt nicht drüber hinweg. Da versammelt sich ein Haufen bildhübscher Mädchen und dann tragen die Mädchen Glatze. G! L! A! T! Z! E! Das mag bei Bruce Willis funktionieren. Aber auch nur, weil keiner so schön „Yippie Yah Yei Schweinebacke“ ruft. Macht die Klum mit ihren „Meedschjen“ aber nicht. Also entweder mehr Bruce-Willis-Zitate oder Haare. Bitte.
Das beinahe größte Drama
Heidi Klums Ex-Kleid wurde von Vanessa nicht so vorgetragen wie gewünscht.
Die größte Verliererin
Keine. Alle noch drin.
Aufsteigerin der Woche
Rein rational: alle. Weil ja keiner rausgeflogen ist. Kiki aus Braunau in Österreich ist jedenfalls mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Letzte auf dem Laufsteg zu sein, ist eben nur bei einer Fashionshow sinnvoll. Nicht beim „Ich-habe-leider-kein-Foto-Für-Dich-Casting“.
Lieblingswort
Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße. (Darya beim Opel-Werbedreh)
Fazit
Ist ja bald vorbei. Wann noch mal genau?