Songs für die gute Laune George Ezra begeistert Leipzig - Songs für die gute Laune

Leipzig - Das Warten adelt dasjenige, was bald kommen mag. Ist es dann endlich da, sind Erlösungsgefühle nicht weit. Popstars wissen das, sie verzögern gern mal ihre Bühnenankunft. Der 25-jährige britische Singer-Songwriter George Ezra hat die Großen gut studiert, er lässt das Publikum in der fast ausverkauften Arena Leipzig am Sonntag eine gute Stunde warten. Vorab zeigt sich, dass in einer Mehrzweckhalle auch der heißeste Funk, gespielt von der „Hot 8 Brass Band“, versanden kann.
Als der Senkrechtstarter Ezra dann gegen 21 Uhr die Bühne betritt, entfaltet sich jene euphorisierende Pop-Mischung, die in den letzten Monaten mit Songs wie „Budapest“, „Shotgun“, „Pretty Shining People“ oder „Paradise“ die internationalen Charts stürmte.
George Ezra in Leipzig: Euphorisierender Mix
Die Bühne ist als wohliges Wohnzimmer dekoriert, ein paar Grünpflanzen und heimelige Stehlampen rahmen eine fantastische Bläserband, Gitarren, Klavier, Keyboard und Schlagzeug inklusive. Das Dreigenerationen-Publikum schaut auf riesige Fenster, die als Tür zur Welt fungieren und unzählige Video-Schönheiten der Erde zeigen. Und doch sticht vom ersten bis zum letzten Ton vor allem eines heraus: Ezras wunderbare tiefe und soulig-raue Stimme, die aus eskapistisch anmutenden Gute-Laune-Songs kleine Ereignisse macht.
Es ist, als hätte man den honig-melodischen und kunterbunten Glücksgefühls-Pop von Coldplay mit einer Prise Johnny Cash und dezenten Hip-Hop-Einflüssen gemischt. Dabei wird ein Song wie „Saviour“ live zu einer dunkel-treibenden Nummer.
George Ezra in Leipzig: ein Platz im Pop-Himmel
Auch auf dem aktuellen Album „Staying At Tamara’s“ gibt es jede Menge schnurrige und tanzbare Country-, Folk- und Blues-Klänge, die nicht nur als Ohrwürmer überzeugen, sondern auch zeigen, dass sich Ezra seinen Platz im Pop-Himmel sichern wird.
Erzählt wird von kleineren und größeren Fluchten, die Texte kreisen um das Träumen. Dort finden sie ihren utopischen Überschuss, der sich dann nach gut 90 Minuten Live-Konzert in entzückten Gesichtern wiederfinden lässt. (mz)