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  5. Freeman beim Film Festival Zürich ausgezeichnet

Freeman beim Film Festival Zürich ausgezeichnet

04.10.2009, 10:53

Zürich/dpa. -  Das von der Verhaftung des Starregisseurs Roman Polanksi überschattete 5. Zürich Film Festival ist am Sonntag zu Ende gegangen. Am Samstag war der amerikanische Schauspieler und Oscar-Preisträger Morgan Freeman für sein Lebenswerk geehrt worden.

Das war auch für Polanski geplant, der jedoch bei seiner Ankunft vor einer Woche in Zürich auf dem Flughafen wegen eines Sexualdeliktes festgenommen wurde. Freeman bekam den «Golden Icon Award» für seine überzeugende Gestaltung verschiedenster Charaktere in seiner mittlerweile über 50-jährigen Karriere.

Der Preis in der Kategorie für internationale Spielfilme ging an den russischen Beitrag «Wolfy» von Vasilj Sigarev. Dabei würdigte die Jury die eindringliche und konzentrierte Vision. Bei den deutschsprachigen Filmen siegte «66/67 - Fairplay war gestern» von Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser. Das Werk zeige die Geschichte einer Gruppe von Fußballfans, die vergeblich aus ihrem Teufelskreis aus Rache, Gewalt und Loyalität ausbrechen wollten, hieß es.

Die Leitung der Jury für diese Kategorie hatte der Schweizer Filmexperte This Brunner übernommen, nachdem sich der Schauspieler Til Schweiger krankgemeldet hatte. Schweiger sei an einer starken Grippe erkrankt, erklärte die Festivalleitung. Deswegen habe er noch nicht alle Filme im Wettbewerb sehen können. Aus Respekt vor den Filmen und dem Amt verzichte er deshalb auf das Jurypräsidium. Mit der Verhaftung Polanski habe Schweigers Entscheidung nicht zu tun, sagte die Festivalleitung ausdrücklich.

Nach einem Bericht der Zeitung «20 Minuten» hatte Schweiger zu der Verhaftung Polanski gesagt: «Wenn ich nach Zürich komme, werde ich sicher keinen "Free Polanski"-Kleber tragen. Die Verführung einer 13-Jährigen ist kein Kavaliersdelikt.»  Der Starregisseur wird beschuldigt, sich vor 32 Jahren an einem Kind vergangenen zu haben. In Erwartung eines harten Urteils war er aus den USA geflohen und lebte seitdem unbehelligt in Frankreich und teilweise auch in der Schweiz. Seine Festnahme erfolgte auf Ersuchen der USA.