Es wird von Abschied geredet Es wird von Abschied geredet: Verlässt Dirigentin Ariane Matiakh die Staatskapelle?

Halle (Saale) - Das wäre allerdings eine Überraschung der besonderen Art: Gerade seit einem halben Jahr im Amt als Generalmusikdirektorin der Staatskapelle Halle, soll Ariane Matiakh am Kofferpacken sein. Das Gerücht läuft seit ein paar Tagen durch die Stadt, bestätigen ließ es sich bisher nicht.
Am Mittwoch hat nun der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in seinem Kulturprogramm unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte Quellen eine Nachricht verbreitet, der zufolge Matiakh die Bühnen Halle (TOOH) womöglich vorzeitig verlassen werde.
Von Seiten der TOOH ist hierzu auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung folgende knappe Stellungnahme eingegangen: „Da die TOOH sich im Prozess zu Vertragsanpassungen mit Frau Matiakh befindet, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir uns zum laufenden Vorgang nicht äußern möchten.“ Was immer das genau heißt - es scheint Bewegung in der Sache zu sein.
Staatskapelle Halle: Ist Ariane Matiakh auf dem Absprung
Der ganze Vorgang macht auf den ersten Blick staunen, denkt man an die helle und einhellige Begeisterung, die im September 2018 auf Seiten der TOOH, der Stadt Halle und auch bei Matiakh selbst herrschte, als die französische Dirigentin offiziell vorgestellt wurde. Später hat sich dies etwas differenzierter dargestellt. So soll Matiakh im vergangenen Jahr, noch bevor sie ihr Amt angetreten hatte, ein Votum gegen eine Vertragsverlängerung des Opernintendanten Florian Lutz abgegeben haben. Ein Zeichen, das der Zusammenarbeit wohl nicht dienlich war. Es heißt, beide hätten nicht mehr miteinander gesprochen.
Matiakh ließ sich zuletzt am vergangenen Samstag am Pult des Opernhauses vertreten. Das ist ungewöhnlich, müssten diese Dirigate doch im natürlichen Interesse einer Generalmusikdirektorin liegen - und stehen mutmaßlich in ihrem Vertrag. Wenn nicht, wäre auch dies des Staunens wert.
Nun hört man, die unregelmäßige Präsenz von Ariane Matiakh in Halle sei einer der Gründe für eine möglicherweise ins Haus stehende Trennung. Auch ist die Rede von neuen Aufgaben, die vor der Dirigentin stehen könnten. Sollte es so sein, wird die ausgezeichnete hallesche Staatskapelle gewiss nicht untergehen. Aber einen Rückschlag bedeutete es zweifellos. (mz)