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Dokumentationszentrum Dokumentationszentrum: Zumthor weist Verantwortung für Scheitern zurück

27.11.2004, 17:37

Berlin/dpa. - Im Streit um das Berliner NS-Dokumentationszentrum «Topographie des Terrors» hat der SchweizerArchitekt Peter Zumthor jede Verantwortung für das Scheitern desProjekts zurückgewiesen. Zu dem Vorwurf, sein Vorhaben sei zu teuerund nicht baubar gewesen, sagte Zumthor der «Süddeutschen Zeitung»(Samstag): «Nichts davon stimmt.» Das geplante Gebäude sei «durchstrengste technische und finanzielle Machbarkeitsstudien gegangen».

Zumthor sollte auf dem Gelände der früheren Gestapo-Zentrale ander Wilhelmstraße eine Gedenkstätte errichten. Das Land Berlin hatteihm im Mai dieses Jahres allerdings gekündigt, weil es in dem Bauerhebliche Kostenrisiken sah. Nachdem eine Verfassungsbeschwerde desArchitekten vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitertwar, sollen die drei Türme, die nach den Plänen Zumthors errichtetwurden, nun vom kommenden Montag an abgerissen werden. Bis zum 8. Mai2005 soll das Gelände wieder vollständig für die Öffentlichkeitzugänglich sein.

Zumthor sagte, der Etat in Höhe von ursprünglich 38,8 MillionenEuro sei «aus politischen Gründen von vornherein viel zu niedrigangesetzt worden». Die Stiftung «Topographie des Terrors» sei immergegen das Projekt gewesen, «aber sie hat das nicht zugegeben».

Darüber hinaus habe die Berliner Bauverwaltung einen groben Fehlergemacht, indem sie marode Baufirmen «mit irrealen Unterangeboten» insGeschäft gebracht habe. «Dann braucht die Firma, die ohnehin amEingehen ist, nur noch die Schutzbehauptung herauszubringen, dass dasGanze nicht baubar sei, und alles, was die Architekten und dieprüfenden Ingenieure gesagt haben, gilt nichts mehr.»