1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. «Bond»: «Bond»: Sex-Appeal, Geigen und bekannter Name

«Bond» «Bond»: Sex-Appeal, Geigen und bekannter Name

Von Hana Goodhart 08.04.2003, 20:20
Mit Sex-Appeal und Violinen will die britische Frauenband Bond die ganz große Karriere machen. Die Girls, alle Mitte 20, schwimmen auf der Welle zwischen Klassik und Pop, die Nigel Kennedy eingeleitet hat.
Mit Sex-Appeal und Violinen will die britische Frauenband Bond die ganz große Karriere machen. Die Girls, alle Mitte 20, schwimmen auf der Welle zwischen Klassik und Pop, die Nigel Kennedy eingeleitet hat. Presse Promotion

London/dpa. - Mit Sex-Appeal und Violinen will die britische Frauenband Bond die ganz große Karriere machen. Die Girls, alle Mitte 20, schwimmen auf der Welle zwischen Klassik und Pop, die Nigel Kennedy eingeleitet hat. Das erste Album mit dem Titel «Born» verkaufte sich zwei Millionen Mal. Dem zweiten, «Shine», das am 14. April in Deutschland erscheint, wird ein ähnlicher Erfolg vorhergesagt. Es enthält eine Mischung aus klassischen Elementen, irischen, arabischen und asiatischen Einflüssen, auch Anklänge an Rock und Buddha-Bar-Töne fehlen nicht: Bond zielt auf Breitenwirkung.

Die Damen - zwei Australierinnen und zwei Britinnen - haben alle eine klassische Violinausbildung. Eine Karriere zwischen Pop und Klassik hatten sie zunächst aber keineswegs angestrebt. Haylie und Tania kannten sich in Sydney schon aus Teenagertagen und studierten zusammen in London Musik. Ihre beiden Mitstreiterinnen, Eos aus Wales und Gay-Yee aus Yorkshire, trafen sie bei der Plattenfirma Decca.

Talent, gutes Aussehen und das Konzept der Plattenfirma sind die Komponenten, die zur Gründung der Band führten. Die Mädchen unterschrieben bei Decca einen Vertrag über fünf Alben. Bescheidene Anfänge blieben Bond erspart. Mit einem Publicity-Coup wurde die Mädchenband der Öffentlichkeit vorgestellt: Decca mietete die Royal Albert Hall, verschenkte die Tickets und war so in der Lage, die Geburt der bis dahin völlig unbekannten Band vor ausverkauftem Haus zu feiern.

Über ihre steile Karriere sagen die Frauen im dpa-Gespräch lapidar: «Wir haben Glück gehabt.» Sie geben sich charmant und sind mit größter Diplomatie darum bemüht, sich bei ihren Antworten so wenig wie möglich festzulegen. Schließlich wollen sie allen gefallen. Selbst auf die Frage, welche Musik sie selbst gern hören, antworten sie ausweichend: «anything goes» - nicht spezielles, eben. Bands wie Led Zeppelin und Daft Punk seien aber Favoriten.

Seit ihrer Gründung im August 2000 hat Bond in mehreren Ländern, darunter Schweden, Italien, Belgien und Korea mit ihrem ersten Album «goldene» Verkaufszahlen erreicht. Im Herbst/Winter 2001 kam die erste Europa-Tournee. Die Bond-Hits «Viva» und «Victory» wurden bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City gespielt. Die Verkaufszahlen in den USA schnellten danach in die Höhe.

Um nun auch in Deutschland in den Charts ganz nach vorn zu kommen, haben die Bond-Macher zum Start des zweiten Albums wieder tief in die Marketing-Trickkiste gegriffen. Passend zum Bandnamen steuern die vier Musikerinnen nicht nur die Filmmusik zur James-Bond-Persiflage «Johnny English» bei (Kinostart: 10. April), sondern stehen an der Seite von «Mr. Bean» Rowan Atkinson, John Malkovich und Natalie Imbruglia auch für Minirollen vor der Kamera. Außerdem sind Auftritte in mehreren TV-Shows geplant.

Neben der Eroberung Deutschlands mit ihrer Musik haben sie nach eigener Aussage für die Zukunft vor allem eins im Blick: sie wollen den eigenen kreativen Anteil bei der Produktion ihrer Alben erhöhen. «Bei unserem ersten Album wussten wir noch nicht, was die Leute denken oder mögen. Unser zweites hat viel mehr zeitgenössische Elemente und Einflüsse von überall her, aber die typischen Bond- Zutaten bleiben», erläutert Gay-Yee. Und das sind eben vor allem Pop- Songs gemischt mit Violinklängen und reichlich Sex-Appeal.