«Benjamin Button» ist großer Oscar-Favorit
New York/Los Angeles/dpa. - Die romantische Literaturverfilmung «Der seltsame Fall des Benjamin Button» mit Brad Pitt in der Hauptrolle ist der große Favorit für die diesjährigen Oscars.
Der Film wurde am Donnerstag bei den Oscar-Nominierungen in Los Angeles in insgesamt 13 Kategorien aufgestellt, unter anderem in der «Königskategorie» bester Film des Jahres. Die Trophäen werden in der Nacht zum 23. Februar in Hollywood verliehen.
Auch das deutschsprachige Kino geht im Oscar-Rennen wieder stark an den Start: Das RAF-Drama «Der Baader Meinhof Komplex» wurde in der Kategorie des besten Auslands-Films ebenso nominiert wie der österreichische Beitrag «Revanche». Der Münchner Regisseur Werner Herzog kann sich Hoffnungen machen mit seinem in der Antarktis entstandenen Dokumentarfilm «Encounters At the End of The World» («Begegnungen am Ende der Welt»).
Für «Benjamin Button» nach einer Erzählung von F. Scott Fitzgerald wurden unter anderem auch Regisseur David Fincher sowie die Darsteller Brad Pitt und Taraji Henson nominiert. Weil Pitt sich in seiner Rolle glaubhaft vom Greis zum kleinen Kind zurückentwickelt, gab es unter anderem auch Nennungen für Make-up und Spezialeffekte. Pitts Lebensgefährtin Angelina Jolie zeigt sich auf Augenhöhe mit ihrem Liebsten und tritt mit einer Nominierung als beste Hauptdarstellerin in «Der fremde Sohn» an.
Genau ein Jahr nach seinem Tod erhielt wie erwartet auch der australische Schauspieler Heath Ledger posthum eine Ehrung. Die Preisrichter schlugen ihn für seine Nebenrolle als Joker in dem Batman-Abenteuer «The Dark Knight» vor. Ledger war am 22. Januar 2008 im Alter von 28 Jahren an einer Drogen- und Medikamentenüberdosis gestorben.
Anwärter auf den Hauptpreis als bester Film sind neben «Benjamin Button» auch die Bestselleradaption «Der Vorleser» nach einem Buch von Bernhard Schlink und das Sozialdrama «Slumdog Millionär», das bereits den Golden Globe für den besten Film gewonnen hatte. Chancen haben ebenfalls die zeitgeschichtlichen Politikerfilme «Frost/Nixon» und «Milk».
Als beste Schauspielerinnen in einer Hauptrolle haben neben Jolie auch Kate Winslet («Der Vorleser»), Melissa Leo («Frozen River») und Anne Hathaway («Rachel Getting Married») Oscar-Aussichten. Kate Winslet verpasste nach ihrem Doppelsieg bei den Golden Globes diesmal jedoch eine zweite Nominierung für das Ehedrama «Zeiten des Aufruhrs», in dem sie erstmals seit der Jahrhundertschnulze «Titanic» wieder mit ihrem Partner Leonardo DiCaprio vor der Kamera stand.
Bei den männlichen Hauptdarstellern kamen Brad Pitt («Benjamin Button»), Frank Langella («Frost/Nixon»), Sean Penn («Milk»), Mickey Rourke («The Wrestler») und Richard Jenkins («The Visitor») zum Zug. Für weibliche Nebenrollen wurden neben Taraji Henson auch Amy Adams und Viola Davis (beide «Glaubensfrage»), Penelope Cruz («Vicky Cristina Barcelona») und Marisa Tomei («The Wrestler») nominiert.
Für den Regiepreis geht der britische Kultregisseur Danny Boyle mit «Slumdog Millionär» ins Rennen. Mitbewerber sind außer Fincher auch Stephen Daldry («Der Vorleser»), Ron Howard («Frost/Nixon») und Gus Van Sant («Milk»). Die Oscars werden in insgesamt 24 Kategorien verliehen. Für jede Kategorie gab es fünf Nominierungen.