Auftakt der "Ärztival"-Reihe Auftakt der "Ärztival"-Reihe: Die Ärzte sind im Grunde "eine romantische Band"

Köln/dpa - Ein Konzert ist der selbst ernannten „besten Band der Welt“ nicht genug. Es muss schon ein eigenes Festival sein. Für den Auftakt der „Ärztival“-Reihe haben sich die Berliner Punkrocker denn auch gleich ein Stadion ausgesucht. Mit drei „Lieblingsbands“ eröffnen sie den Open-Air-Sommer in Köln vor Zehntausenden Fans. Die fordern: „Farin, schwing deinen sexy Hintern“ und tragen den Eismann über ihren Köpfen durch die Menge.
„Das ist ein Lied, das man nicht mit verdunkelten Brillengläsern singen sollte“, brüllt Sänger Farin Urlaub in die Menge, bevor er „Junge“ anstimmt. Schlager-Barde Heino hatte das Lied gecovert und dessen Qualitäten als Volkslied gelobt. Jubelstürme der dicht gedrängten Meute im Innenraum geben dem Punkrocker Recht.
Weil die „Ärzte“ aber im Grunde ihres Herzens „eine romantische Band“ sind, ist der Rest des Abends von Harmonie und Liebe geprägt. Von „Schrei nach Liebe“ bis „Zu Spät“ machen Farin, Bela und Rod die Fans im Rhein-Energie-Stadion mit ihren größten Erfolgen glücklich. Bei der Hymne „Westerland“ schießt ein Feuerwerk aus der Gitarre in Sylt-Form. Und als Bela B. die Vampir-Ballade „Der Graf“ singt, blitzen Feuerzeuglichter auf den Rängen auf.
Unter freiem Himmel bringen die Punkrocker auch einige ihrer aktuellen Songs unter die Leute, fragen zwischendurch: „Hast du nichts Besseres zu tun, als die „Die Ärzte“ zu hören?“ Klare Antwort: ein ziemlich lautes „NEIN!“. Haben sie auch nach drei Jahrzehnten „Ärzte“ nicht. Die dreizehnte Studio-Platte der Band stand 2012 wochenlang auf Platz Eins der deutschen Albumcharts.
Beim ersten von zwölf Sommer-Spektakeln ist das Trio aber nicht einziger Act auf der stark beleuchteten Bühne. Am frühen Abend rockte die britische Punkband „The Damned“. Vor den „Ärzten“ spielten auch die belgischen Rocker von „Triggerfinger“ und die bayerischen Blasmusiker von „LaBrassBanda“, angekündigt von „Ärzte“-Frontmann Farin persönlich.
Für die nächsten Konzerte haben die Berliner unter anderem „NOFX“, die „Donots“, „Kraftklub“ und „Bonaparte“ engagiert. Zu „Ärztivals“ reist die Band etwa nach Bocholt, Bremen und Berlin. Ein Gastspiel geben die „Ärzte“ auch in Wien.

