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Archäologie Archäologie: Himmelsscheibe bald als Puzzle zu haben

08.11.2004, 07:34
Ein Himmelsscheiben-Drehpuzzle ist am Donnerstag (04.11.2004) im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle vor einem Foto der Himmelsscheibe von Nebra zu sehen. Das Geschicklichkeitsspiel wurde von Manfred Wagner, einem Lehrer in den Behindertenwerkstätten in Quedlinburg erfunden und dort auch produziert. (Foto: dpa)
Ein Himmelsscheiben-Drehpuzzle ist am Donnerstag (04.11.2004) im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle vor einem Foto der Himmelsscheibe von Nebra zu sehen. Das Geschicklichkeitsspiel wurde von Manfred Wagner, einem Lehrer in den Behindertenwerkstätten in Quedlinburg erfunden und dort auch produziert. (Foto: dpa) dpa

Halle/dpa. - Die 3600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra istbald auch als Puzzle zu haben. «Demnächst bieten wir einHimmelsscheiben-Drehpuzzle an», sagte der stellvertretendeVorsitzende des Fördervereins des Landesmuseums für Vorgeschichte inHalle, Manfred Scherschinski der dpa. «Das Geschicklichkeitsspielwurde von Manfred Wagner, einem Lehrer in den Behindertenwerkstättenin Quedlinburg, erfunden und wird auch dort produziert.» Im Museums-Laden in Halle soll es in etwa vier Wochen für 4,50 Euro zu habensein.

   «Die Scheibe ist ein Aushängeschild. Der Fund beflügelt denTourismus und verbessert das Image des Landes», sagte Scherschinski.Besonders seit Mitte Oktober die europäische Bronzezeitschau «Dergeschmiedete Himmel» in Halle eröffnet wurde, steige die Nachfragenach Artikeln.

   Renner sei das Begleitbuch zur Ausstellung sowie derHimmelsscheiben-Kalender, aber auch Tragetaschen aus Stoff undPapier, T-Shirts, Postkarten und Kugelschreiber seien bei denBesuchern gefragt. Ebenso gibt es für die 800 Euro teure Scheiben-Kopie schon 50 Vorbestellungen.

   «Wegen der guten Resonanz werden wir bald auch Regenschirme mitder Himmelsscheibe sowie Feuerzeuge, Notizblöcke, DVD's mit dreiFilmen zur Ausstellung, Armbanduhren, Krawatten, Tassen und Schmuckanbieten», sagte Scherschinski.

   Die grünlich schimmernde Bronzescheibe zeigt die älteste konkreteastronomische Sternenabbildung der Welt. Auf der fast kreisrundenScheibe mit einem Durchmesser von 32 Zentimetern befinden sich SonneMond und Sterne, insbesondere das Sternbild der Plejaden sowie einSchiff als Goldauflagen.

   Raubgräber hatten das prähistorische Stück am 4. Juli 1999 auf dem252 Meter hohen Mittelberg im Ziegelrodaer Forst (LandkreisMerseburg-Querfurt) entdeckt. Die Polizei konnte die Scheibe am 23.Februar 2002 bei einer fingierten Verkaufsaktion in der Schweizsicher stellen.