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GDL wird streiken GDL wird streiken: Bahn bereitet Notfallplan vor

02.10.2014, 14:18

Frankfurt/Main - Nach dem Votum der Lokführer für einen neuen Arbeitskampf bereitet sich die Deutsche Bahn mit einem „Notfallplan“ auf drohende Zugausfälle vor. Ziel sei es, so viele Fahrgäste wie möglich an ihr Ziel zu bringen und viele Züge fahren zu lassen, sagte ein Bahnsprecher der „Bild am Sonntag“. „Das Konzept beinhaltet die Erstellung von Notfahrplänen und Informationskonzepten. Auch Busersatzverkehr, soweit möglich, soll eingesetzt werden.“ Führungskräfte und Verwaltungsmitarbeiter sollten als Info-Kräfte für gestrandete Reisende eingesetzt werden.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte die Verhandlungen mit der Bahn vergangene Woche für gescheitert erklärt. In einer darauf gefolgten Urabstimmung votierten die Mitglieder der Gewerkschaft mit 91,0 Prozent der gültigen Stimmen für unbefristete Streiks. Das teilte GDL-Sprecherin Gerda Seibert in Frankfurt mit.

Für die Zustimmung zu weiteren Streiks waren 75 Prozent nötig. Ein Streikdatum stehe noch nicht fest, sagt Seibert. Bis einschließlich Sonntag werde jedoch noch nicht gestreikt, sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky.

Fünf Prozent mehr Lohn und kürzere Arbeitszeiten

In dem Tarifkonflikt hatte die GDL bereits zweimal zu Warnstreiks aufgerufen und damit große Teile des bundesweiten Bahnverkehrs lahmgelegt. Mit dem Arbeitskampf will die GDL ihre Forderung nach fünf Prozent mehr Geld und einer kürzeren Arbeitszeit durchsetzen. Sie erhebt sie nicht nur für die Lokführer, sondern für das gesamte Zugpersonal.

Noch kurz vor Auszählung der Urabstimmung hatte die Bahn der GDL ein neues Angebot vorgelegt. Demnach schlägt die Arbeitgeberseite vor, die Verhandlungen auszusetzen, bis die Bundesregierung das geplante Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg gebracht hat. Bis dahin sollten die Lokführer zwei Prozent mehr Geld erhalten, hieß es. (dpa)