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Euro Euro: Die neue Währung hat weltweit einen guten Ruf

02.07.2004, 17:22

Halle/MZ. - Viele Länder hätten zudem ihre Währungen an den Eurokurs angelehnt, erläutert Uwe Mehltretter von der Reisebank in Frankfurt. "In den ehemaligen jugoslawischen Ländern ist der Euro ein fast normales Zahlungsmittel." In der Türkei sind viele Preise in Euro und Lira ausgezeichnet. Würde man dort in Euro zahlen, wären die Preise minimal höher. "Aber man handelt ja ohnehin fast jeden Preis neu aus, so dass man keinen Verlust fürchten muss." Der Vatikan, Monaco, San Marino und Andorra gehören zwar wie das Land am Bosporus nicht zur Europäischen Union (EU), wirtschaften aber in Euro.

Andere EU-Mitgliedsländer, die sich bislang gegen die Gemeinschaftswährung aussprechen, handhaben das Geld unterschiedlich. So ist der Wechselkurs der dänischen Krone an den Eurokurs angelehnt. "Selbst in England hat man den Euro akzeptiert", sagt Michael Lermer, Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt. Das Nobelkaufhaus "Harrods" in London etwa lässt Touristen ihre Einkäufe auch in Euro zahlen.

Allerdings gibt es auch in der EU Länder, die vom Euro in ihren Kassen nichts wissen wollen. "In Schweden ist der Euro nicht akzeptiert, da gilt die Krone und nur die Krone", sagt Lermer. Ganz anders hingegen in der Schweiz: Nicht nur eingekreist von Bergen, sondern auch von Euroländern, können die Eidgenossen fast gar nicht anders, als die Euro im täglichen Leben und an den Kassen zu akzeptieren. "Allerdings bekommt man das Wechselgeld immer in Franken", sagt Lermer. Parallelwährung ist der Euro nirgendwo. Auch Portugiesen und Spanier tragen dazu bei, dass Münzen und Scheine nicht nur auf dem europäischen Festland verbreitet werden. Auf Madeira und den Azoren löste der Euro den Escudo ab, die Kanarischen Inseln haben die Peseten gegen den Euro eingetauscht. Auch in den nordafrikanischen Enklaven der Spanier Ceuta und Melilla ist der Euro Zahlungsmittel. dpa