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ETFs –  Alternative zur Altersvorsorge?

04.11.2021, 14:39
Exchange-Traded Funds
Exchange-Traded Funds (Foto: pixabay/4014029)

Das Kürzel ETF steht für Exchange-Traded Funds. Bei einem ETF-Sparplan handelt es sich um eine Investition an der Börse, jedoch nur indirekt. Gerade in Puncto Risiko unterscheiden sich ETFs grundlegend vom gewöhnlichen Aktienhandel. Aufgrund der angespannten Zinslage auf herkömmliche Spareinlagen werden ETFs immer beliebter. Der Hype um diese Form der Geldanlage geht so weit, dass immer mehr Menschen ETFs für ihre Altersvorsorge nutzen. Doch stellen sie wirklich eine Alternative dar?

Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?

Um zu verstehen, weshalb das Risiko bei Investitionen in ETFs gering ist, müssen Verbraucher verstehen, was ein ETF überhaupt ist und wie er funktioniert. Dies soll nachfolgend anhand des Vergleiches zum Aktienhandel erläutert werden:

So funktioniert der Aktienhandel

Investiert ein Verbraucher in eine Aktie, beteiligt er sich an einem bestimmten Unternehmen. Aktien können dem Investor durch Dividende, also regelmäßige Ausschüttungen, und Rendite Geld in die Kasse spülen. Die Rendite einer Aktie ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis. Sie basiert also auf der Veränderung des Kurswertes. Da es sich bei Aktien um volatile Börsenwerte handelt, können die Rendite aber auch negativ sein, also einen finanziellen Verlust für den Anleger darstellen.

ETFs glänzen durch Streuung

Diversifikation ist eine der besten Möglichkeiten für Anleger, um das Verlustrisiko an der Börse zu reduzieren. Bei ETF-Sparplänen ist die breite Kapitalstreuung automatisch gegeben, denn sie stellen keine Investition in einen einzelnen Börsenwert dar, sondern vielmehr eine Investition in einen breiten Querschnitt.

Anleger eröffnen dazu am besten ein Online Depot. Einen guten Überblick über die besten Anbieter, über deren Konditionen und Leistungen bietet Alessia Pewnew vom Finanzportal Aktiendepot24.net. Online Depots eignen sich sowohl für den Aktienhandel als auch für die Verwaltung von Sparplänen. Wer einen ETF-Sparplan eröffnet, legt sich dabei auf eine bestimmte Börse fest. Diese Börse kann Unternehmen einer bestimmten Branche umfassen, aber auch ganze Indizes wie den DAX.

Diese Chancen bieten ETF-Sparpläne

Ein Punkt für das geringe Risiko von Exchange-Traded Funds wurde bereits angesprochen – die Diversifikation. Doch es spielt noch ein weiterer Punkt mit hinein, nämlich das Wirtschaftswachstum, welches sich am Bruttoinlandsprodukt orientiert. Ein gesundes und stetes Wirtschaftswachstum von jährlich 2% bis 4% ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft.

Und tatsächlich entwickelte sich die Wirtschaftsleistung in den letzten Jahrzehnten stabil nach oben. Zwar kam es durch die Wirtschaftskrise 2008, 2009 und letztlich auch durch die Corona-Krise zu kurzfristigem Minus-Wachstum, dennoch stellt man fest, dass das Bruttoinlandsprodukt grundlegend durch ein stabiles Wachstum gezeichnet ist. Die genauen Zahlen lassen sich beim Statistischen Bundesamt recherchieren.

ETF-Sparplänen liegt die Annahme zugrunde, dass dieses Wirtschaftswachstum weitergehen wird. Breit gestreute ETFs, welche die Entwicklung des gesamten Wirtschaftsmarktes abbilden, passen sich daher der Wachstumskurve der Marktwirtschaft an, sodass die Rendite grob dem prozentualen Wirtschaftswachstum entspricht.

Auf vielversprechende Märkte setzen

Breit gestreute ETFs gelten durch ihre Abbildung der Märkte also als wenig riskant. Gleichzeitig reichen geringe Rendite aber gerade einmal dazu aus, die jährliche Inflation zu kompensieren. An dieser Stelle kommen stärker spezialisierte ETFs ins Spiel.

Während der gesamte Markt Verluste in einzelnen Branchen und Erfolge in anderen in sich ausgleicht, können Anleger durch spezialisierte ETF-Sparpläne auf besonders vielversprechende Börsen setzen. Besonders hoch im Kurs stehen dabei momentan Krypto ETFs, die auf das Potenzial der Blockchain-Technologie vertrauen, sowie Nachhaltigkeits-ETFs oder E-Mobilität-ETFs. Picken Anleger sich die Märkte heraus, denen ein gutes Wachstum bevorsteht, lassen sich höhere Rendite erwirtschaften.

Ein beliebtes Beispiel dafür ist der ETF MSCI World, der sich seit 2009 im starken Wachstum befindet. Seit 1974 verzeichnet dieser nachhaltige ETF eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,9%. Mittlerweile halten Experten sogar eine Rendite von 30% für realistisch.

Alternative zur privaten Altersvorsorge?

ETF-Sparpläne werden monatlich, quartalsweise oder sogar seltener bespart. Das ermöglicht auch den Einstieg mit einer niedrigen Sparrate. Das Investitionsvolumen nimmt also mit jeder Einzahlung und Gewinnthesaurierung, auch Reinvestition genannt, zu. Das macht ETF zu einer langfristigen Geldanlage, deren optimale Laufzeit mindestens zehn bis 15 Jahre, besser zwanzig Jahre, betragen sollte. Wer also frühzeitig einen ETF-Sparplan eröffnet, kann sich bis zur Rente lukrativ und ohne großes Risiko ein finanzielles Polster schaffen.