Welthandelsorganisation Welthandelsorganisation: China als 143. WTO-Mitglied aufgenommen
Peking/dpa. - Die Aufnahme trat einen Monat nach Chinas Annahme derWTO-Vereinbarungen in Kraft. Damit enden seine 15 Jahre langenBemühungen, in die Handelsorganisation aufgenommen zu werden. DerMinister der Wirtschafts- und Handelskommission, Li Rongrong, der inder WTO-Führungsgruppe sitzt, bekräftigte Chinas Entschlossenheit,die Wirtschaft zu reformieren.
Der Kampf gegen Raubkopien, Schmuggel, lokalen Protektionismus undWirtschaftsverbrechen werde fortgesetzt, sagte Li Rongrong vorJournalisten in Peking. Diese illegalen wirtschaftlichen Aktivitätenhätten «bislang ungekannte Ausmaße in einigen Märkten angenommen».«Wir versuchen, die Probleme an der Oberfläche und an der Wurzelanzugehen.» Doch habe China noch einen langen Weg vor sich.
Das Außenhandelsministerium erklärte: «China wird eine aktiveRolle in der neuen Runde der multilateralen Handelsgespräche der WTOführen und hofft, eine positive und konstruktive Rolle neben denanderen Mitglieder zu spielen.» Am Vortag hatte das Ministerium dieRechtsgrundlagen für die WTO-Aufnahme erlassen.
Mit der WTO-Mitgliedschaft muss China seine hohen Zölle drastischreduzieren - so etwa für Autos von 80 bis 100 Prozent auf 25 Prozentim Jahr 2006. Alle Beschränkungen für Gemeinschaftsunternehmen zurProduktion von Autos fallen weg. In der Telekommunikation werdenschrittweise ausländische Beteiligungen zugelassen. China wird indrei Jahren die Beschränkungen im Vertrieb und für ausländischeInvestitionen in Kaufhäuser oder Warenhausketten aufheben.
Seine Subventionen für die Landwirtschaft begrenzt China auf 8,5Prozent der Produktion. Zölle auf landwirtschaftliche Importe fallendeutlich. Während die heimische Landwirtschaft durch dieWTO-Mitgliedschaft leiden wird, dürfte die Textilindustrieprofitieren, da Quoten für chinesische Textilexporte auf denWeltmärkten wegfallen werden.