USA USA: Beyoncé bietet Gesang aus der Konserve
Halle (Saale)/MZ. - Hat sie, oder hat sie nicht? Kaum war bei Barack Obamas zweiter Vereidigung zum Präsidenten der letzte Ton der Hymne verklungen, wussten erste US-Medien bereits, dass Popstar Beyoncé nicht live gesungen haben soll. Eine Kronzeugin von der United States Marine Band, die Beyoncé begleitet hat, plauderte aus, dass der Gesang aus der Konserve gekommen sei. Fotos kursieren, die Beyoncé in einem Studio zeigen, und vor ihr am Mikrofonständer sind die Noten der US-Hymne zu sehen. Shame on You!
Doch es war alles nur zur Sicherheit, beteuern Musikantenkreise, denn es könne ja viel schiefgehen an solch einem Tag. Das kann es in der Tat, und so stellt sich die Frage, ob nicht vielleicht sogar die gesamte Zeremonie eine gigantische Aufzeichnung war. Alles aus einem großen Filmstudio, Hollywood lässt grüßen? Bei der Mondlandung soll es ja auch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein ...
Aber zurück zum Playback. Was ist ehrenrührig daran? Bei uns schreiben Politiker reihenweise ihre Doktorarbeiten in diesem Stil. Und auch musikalisch sind wir in Deutschland bei dem Thema ganz vorn mit dabei. Stadelbarde Stefan Mross etwa soll auf der Bühne mehrfach nicht selbst Trompete geblasen haben. Doch das ist immer noch besser als Sarah Connor. Unvergessen ist ihr Auftritt vor der Eröffnung der Allianz-Arena zu München im Jahr 2005. "Brüh im Lichte", sag ich nur. Was hätten wir damals nicht für ein gutes Hymnen-Playback gegeben! Und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hätte sich nicht im Grabe umdrehen müssen.