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Streik Privatbahnen Streik Privatbahnen: 70 Prozent der Züge fahren nicht

13.04.2011, 06:13

Berlin/dpa. - Deutschlandweit seien rund 70Prozent der Züge bei den bestreikten Unternehmen ausgefallen, sagteder Chef der Lokführer-Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky, der dpa. Erbetonte: «Die Streikwelle ist genauso angelaufen wie die bisherigenauch - mit hervorragender Beteiligung unserer Kolleginnen undKollegen.» Um 2.00 Uhr am Donnerstagmorgen hatten die erstenLokführer ihre Arbeit niedergelegt, der Arbeitskampf soll 48 Stundendauern.

Zugausfälle gibt es laut GDL «quer über die Republik»: Der Nordensei erneut stärker betroffen, «weil wir dort natürlich eine hoheAnzahl von einzelnen Privatbahnen haben», erklärte Weselsky.

Zum Stand des Tarifkonflikts sagte der Gewerkschafter, dieArbeitgeber versuchten weiterhin, den Konflikt auf dem Rücken derFahrgäste auszutragen. Die Unternehmen müssten aber zur Kenntnisnehmen, «dass die Lokomotivführer in Deutschland stehen wie eineEins und nicht mehr bereit sind, sich veralbern zu lassen».

Zu der Frage, wie lange die GDL den Streik noch durchhaltenkönne, sagte Weselsky: «Es sollte sich niemand Sorgen um unsereGewerkschaftskasse machen.» Die GDL sei in der Lage, «nochwesentlich mehr streiken zu können, aber wir wollen das nicht.Unsere Lokführer wollen pünktlich Züge befördern. Sie sind nicht dieStreikhansel an sich.» Der aktuelle Arbeitskampf sei aber angesichtsder Zustände im Markt «nicht nur gerecht, sondern dringenderforderlich».

Betroffen von dem geplanten zweitägigen Ausstand sind insgesamt20 regionale Schienenverkehrsunternehmen - darunter die großen fünfBahn-Wettbewerber Abellio, Netinera (früher Arriva), Benex, Veoliaund Hessische Landesbahn sowie deren Töchter. Die Verbindungen desBranchenführers DB sollen ebenso verschont bleiben wie die desWettbewerbers Keolis (Eurobahn) - mit ihm hatte es jüngst eine ersteAnnäherung gegeben.