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Schwarzarbeit Schwarzarbeit: Jobben auf Weihnachtsmarkt kann teuer werden

Von Eckhard Jäckel 20.12.2002, 12:38
Dessauer Adventsmarkt
Dessauer Adventsmarkt Wolfgang Kirchhoff

Halle/MZ. - Auch in der Adventszeit drücken die Arbeitsämter kein Auge zu. Für viele Arbeitslose, die sich auf Weihnachtsmärkten im Land ein paar Euro fürs Fest hinzu verdienen wollten, wurde deshalb der Nebenjob an Glühweinstand und Würstchenbude ziemlich teuer. Sie müssen nicht nur das in dieser Zeit erhaltene Arbeitslosengeld oder andere Leistungen zurückzahlen. Ihnen drohen zudem Bußgelder bis zu 5000 Euro.

Das Landesarbeitsamt in Halle spricht von alarmierenden Ergebnissen, die durch gezielte Inspektionen in den beiden ersten Adventswochen zu Tage gefördert wurden. Von 813 dort befragten Personen bezogen allein 97 gleichzeitig Arbeitslosengeld oder -hilfe. Weitere 25 waren Empfänger anderer Sozialleistungen. Allen gemeinsam ist, dass sie ihren Nebenverdienst nicht beim zuständigen Amt angemeldet hatten. "Das verstößt gegen geltendes Recht", verweist Bianka Kleschtschow vom Landesarbeitsamt auf die Gesetzeslage.

Die Prüfer seien selbst über die sehr hohe Trefferquote erstaunt gewesen. Praktisch auf jedem der größeren Weihnachtsmärkte - ob in Halle, Dessau, Köthen, Wittenberg oder Sangerhausen - seien sie mit Verstößen konfrontiert worden.

Neben den bereits genannten Delikten wurden weitere entdeckt: 21Beschäftigte waren von ihren Arbeitgebern nicht zur Sozialversicherung angemeldet worden. 24Ausländer hatten keine Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigung.

"Wir haben nichts gegen Nebeneinkünfte, wenn sie legal erworben werden", betonte Kleschtschow. Arbeitslose dürften einer geringfügigen Beschäftigung bis zu 15Stunden pro Woche nachgehen. Voraussetzung sei aber, dass sie die Nebentätigkeit unaufgefordert dem Arbeitsamt melden.

Magdeburger Weihnachtsmarkt. (Foto: dpa)
Magdeburger Weihnachtsmarkt. (Foto: dpa)
ZB