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Reiseveranstalter Reiseveranstalter: TUI tritt mit Frühbucher-Preisen gegen «Last Minute» an

03.08.2004, 09:17
Badegäste an einem Strand an der Ostsee (Foto: dpa)
Badegäste an einem Strand an der Ostsee (Foto: dpa) dpa

Hannover/Kyllini/dpa. - Der TUI-Konzern will bereits an diesem Donnerstag und damit eineWoche früher als geplant seine Halbjahreszahlen veröffentlichen.Europas größter Reisekonzern reagiert damit auch auf die jüngstenBörsenereignisse mit einem möglichen Übernahmeversuch. DieInvestmentbank Morgan Stanley hatte ihr Aktienpaket auf über 10Prozent verdoppelt und damit für Übernahmegerüchte gesorgt.

Böttcher sagte dazu, man wisse weiterhin nicht genau, was dortgeschehe. Er fügte hinzu: «Die beste Strategie ist immer die eigeneStärke.» Die jüngste Geschäftsentwicklung bei Pauschalreisen undFlügen biete zwar keine «Jubelzahlen», sagte Böttcher. Aber dennochsei eine «deutliche Aufwärtsentwicklung» erkennbar.

In der Sommersaison 2004 sei der Umsatz bisher um 2,4 Prozentgestiegen, die Teilnehmerzahl um 2,0 Prozent. In der Wintersaisonhabe die Gästezahl um 6,8 Prozent zugenommen, der Umsatz wegen dervielfach gesenkten Preise um 1,7 Prozent. Die Preise würden in derkommenden Wintersaison weitgehend stabil blieben. Steigende Kostenfür Flugbenzin seien dabei schon berücksichtigt.

Im Sommer habe man die Kapazitäten verknappt und alleMöglichkeiten zu Kostensenkungen genutzt. «Wir sind aus dem Tal nochnicht vollständig heraus», sagte Böttcher. Es gelte aber weiter dieStrategie «Preis vor Menge». Und die jüngsten Entwicklungen zeigten,dass man damit auf einem guten Weg sei. «Die Strategie, nicht umjeden Preis zu verkaufen, zeigt, dass man auch in dieser Branche nochsehr gut Geld verdienen kann.» Ab Juli sei man wegen der kühlenTemperaturen in Deutschland sogar weit über 99 Prozent ausgelastetgewesen. Und auch 60 000 zusätzliche Plätze seien bereitsausverkauft.

Neue Wege will TUI mit einem neuen Frühbuchersystem beschreiten.In vielen Hotels können Gäste dann bis sechs Wochen vor Abflugvergünstigte Preise bekommen, bislang musste dafür Monate im Vorausgebucht werden. Böttcher nannte dies die wichtigste Neuheit derWintersaison. Sie bringe Vorteile für die Kunden und gleichermaßenfür Hotels, Veranstalter und Fluggesellschaften, die bei frühzeitigenBuchungen besser planen könnten.

Böttcher räumte ein, dass auch TUI im vergangenen WinterZugeständnisse bei den Preisen habe machen müssen. Aber insgesamtgelte: «Wir wollen das Thema Preis nicht in den Vordergrund stellen,sondern die Qualität.» Gäste sollten mit neuen Produkten und Ideengewonnen werden. «Für Schnäppchenjäger ist es nicht die besteZeit». Und auch die Abschläge - etwa bei Last-Minute-Reisen - würdenum durchschnittlich über 90 Euro reduziert.