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US-Einreise US-Einreise: Deutsche müssen Fingerabdrücke abgeben

04.04.2004, 12:31
Der Fingerabdruck eines ausländischen Fluggastes wird bei der Einreise auf dem John F.-Kennedy-Flughafen in New York gescannt. (Foto: dpa)
Der Fingerabdruck eines ausländischen Fluggastes wird bei der Einreise auf dem John F.-Kennedy-Flughafen in New York gescannt. (Foto: dpa) EPA

Washington/dpa. - USA-Besucher aus Deutschland müssen sich vom 30. September an bei der Einreise Fingerabdrücke abnehmen lassen. Zudem werden Fotos der Einreisenden gemacht. Dies teilte das Ministerium für Heimatschutz am Freitag in Washington mit. Bisher unterlagen nur Einreisende mit Visa diesen strikten Sicherheitsbestimmungen. Die Vorschriften werden von der US-Regierung mit der Vorbeugung gegen den internationalen Terrorismus, aber auch mit dem Kampf gegen Kriminalität begründet.

Betroffen von den neuen Regelungen sind Touristen aus insgesamt 27 Ländern, die bisher ohne Visum für drei Monate in die USA einreisen durften. Unter diesen Staaten befinden sich neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch besonders enge Verbündete Washingtons wie Großbritannien, die Niederlande, Spanien, Italien, Australien oder Japan. Aus den 27 Ländern kamen 2003 insgesamt 13 Millionen Touristen in die USA, wie das Ministerium für Heimatschutz weiter mitteilte.

Die neue Regelung ist nach Angaben des Ministeriums eine Folge des Fehlens von Pässen mit biometrischen Erkennungsmerkmalen. Das sind beispielsweise Daten zur Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke. Einem bereits verabschiedeten Gesetz zufolge dürften von Ende Oktober an Besucher der USA in der Regel nur mit solchen fälschungssicheren Pässen einreisen. Dies aber erwies sich für die meisten Staaten - so auch für Deutschland - als undurchführbar. Deshalb werde die US- Regierung dem Kongress vorschlagen, die Pflicht zu diesen Pässen um zwei Jahre zu verschieben, so das Ministerium. Weiterhin ausgenommen von den strengen Bestimmungen sind Bürger aus Kanada und Mexiko sowie Diplomaten.

Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) wird am Rande des G-8- Gipfels am 9./10. Mai mit dem US-Minister für Heimatschutz, Tom Ridge, zusammentreffen. Dabei werde es erneut um die Einführung biometrischer Merkmale in Pässen gehen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag in Berlin weiter.

Touristen aus Deutschland - wie auch aus den anderen vergleichsweise bevorzugten Staaten - benötigen trotz des neuen Prozedere auch künftig kein Visum für die USA. Die Einreise- Regularien bedeuteten ein «schnelles und einfaches Verfahren, bei dem zur Überprüfung der Identität digital zwei Fingerabdrücke genommen werden und ein Foto gemacht wird», betonte Außenministeriums- Sprecher Adam Ereli. Das Ganze dauere kaum mehr als 15 Sekunden.