Immer mehr Salafisten Terrorgefahr durch Salafisten: Verfassungsschutz rechnet mit weiteren Anschläge in Deutschland

Berlin - Die Sicherheitsbehörden verzeichnen immer mehr Salafisten in Deutschland und halten neue islamistische Anschläge für möglich. Die Zahl der Salafisten sei von 8350 im Jahr 2015 auf aktuell 10.100 gestiegen, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, am Dienstag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2016 in Berlin.
Vor allem durch den starken Zulauf bei dieser Gruppe, die einer besonders konservativen Strömung des Islam anhängt, ist die islamistische Szene insgesamt gewachsen. „Wir müssen davon ausgehen, dass mit weiteren Anschlägen durch Einzeltäter oder durch Terrorkommandos auch in Deutschland gerechnet werden muss“, sagte Maaßen.
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, innerhalb der Szene gebe es eine Kräfteverschiebung hin zu einer gewaltorientierteren Richtung. Mit 680 gebe es so viele Gefährder wie nie zuvor.
Verfassungsschutz warnt vor russischen Cyber-Attacken vor Bundestagswahl
Der Verfassungsschutz warnt außerdem vor einer Zunahme der Cyber-Angriffe aus China und Russland. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, heißt es im Verfassungsschutzbericht: „Russland und China wurden mehrfach als Angreifer erkannt.“ Die „Nachhaltigkeit und Zielauswahl“ der zuletzt entdeckten Angriffe zeige dabei „deutlich den Versuch, Politik und Bundesverwaltung strategisch auszuspionieren“.
Besonders im Visier der Cyber-Spione seien das Auswärtige Amt, die deutschen Botschaften im Ausland, das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium. Auch Kanzleramt und Bundeswehr stehen laut dem BfV-Bericht zunehmend „im Fokus der Angreifer“, heißt es in dem Bericht.
Das BfV warne in seinem Jahresbericht zugleich vor einer möglichen „Beeinflussung der Bundestagswahl“ durch gezielte russische Cyber-Attacken auf deutsche Parteien und Politiker, berichtete das Blatt. (dpa, afp)