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Spurensuche Spurensuche: So lebte Margot Feist in Halle

06.05.2016, 21:37
Eintrag im Poesiealbum
Eintrag im Poesiealbum Thomas Meinicke

Halle (Saale) - Welche Spuren hat Margot Feist, die spätere Margot Honecker, in ihrer Geburtsstadt Halle hinterlassen? Vor gut drei Jahren tauchte im Rahmen einer Ausstellung über Halles Stadtgeschichte ein Poesie-Album auf, in das Margot Feist 1937 zu Zeiten ihres Besuches der Weingärten-Volksschule für Mädchen in Glaucha geschrieben hatte. „Gehst Du in's Leben einst hinaus, halt eines hoch: Dein Elternhaus! Wie glücklich Dir auch fällt Dein Los, vergiss es nicht, es zog Dich groß!“

Über ihr Geburtshaus und dessen Abriss hatte sie sich später allerdings negativ geäußert. „Eine Mietskaserne, da ist es nicht schade drum“, sagte sie. Das Geburtshaus stand im Glaucha in der Nähe des Böllberger Weges unweit der Saale.

Der Stadtteil galt schon immer als bettelarme Heimat des sogenannten glauch'schen Adels und wurde später zu einer Hochburg der Kommunisten. 2006 wurde das Haus in der Torstraße 36, das bis 1938 als Anlaufstelle für KPD-Kuriere gedient hatte, abgerissen.

Margot Feists Vater Gotthard wurde Mitte der 30er Jahre ins KZ Lichtenburg bei Prettin gesperrt. Nach einem Versuch, in die Tschechoslowakei zu flüchten, saß er von 1937 bis 1939 im KZ Buchenwald. (mz)