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Porträt Porträt: Peter Porsch: ein sächsischer Sozialist aus Wien

08.08.2004, 13:34

Dresden/dpa. - Peter Porsch gilt als erfahrenster PDS-Politiker in Sachsen. Seit 1990 ist er Abgeordneter im SächsischenLandtag, von 1994 an führt er die Fraktion. Viele Jahre war er Chefdes mit 17 000 Mitgliedern heute noch stärksten PDS-Landesverbandesin Deutschland. Bis Juni 2003 saß er auch im Bundesvorstand der PDS.Zum wiederholten Male führt er die Sachsen-PDS als Spitzenkandidat inden Landtagswahlkampf.

Porsch studierte von 1968 an im damaligen West-Berlin Politik undGermanistik. 1973 siedelte er in die DDR über - nach eigenem Bekundenvor allem der Liebe wegen. Ein paar Jahre zuvor hatte er in Jenaseine spätere Frau kennen gelernt. Aber auch der real-existierendeSozialismus in der DDR reizte den Mann mit katholischen Wurzeln.

1982 wurde Porsch Mitglied der SED, 1988 Professor an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Dort lehrt er noch immer Dialektologieund Sprachsoziologie. In seiner Partei gilt er als Intellektuellerund Taktiker. Dabei liebt der Sprachprofessor das geschliffene Wort.Wenn Porsch im Wiener Dialekt die Zustände im Land und in der Weltgeißelt, klingt das zumindest phonetisch kaum noch nach Klassenkampf.

Auf Landesebene machte sich Porsch zuletzt für eine Verjüngung derPartei stark. Dabei sieht sich der 59-Jährige durchaus noch invorderster Front. «Vieles würde ich gerne wenigstens noch vieleweitere Jahre in Sachsen tun», teilt Porsch den Lesern seinerHomepage mit.