Nach Kölner Reker-Attentat Nach Kölner Reker-Attentat: BKA warnt vor weiteren fremdenfeindlichen Anschlägen

Köln - Flüchtlinge und deren Helfer könnten nach einer Warnung des Bundeskriminalamts (BKA) zunehmend in das Visier fremdenfeindlicher Gewalttäter geraten. Das ergebe sich aus einer vertraulichen Lagebewertung, die wenige Tage vor dem Anschlag auf die inzwischen gewählte Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker entstanden sei, berichten die „Süddeutsche Zeitung“ sowie der NDR und der WDR.
Es sei davon auszugehen, dass die rechte Szene ihre „Agitation“ gegen die Asylpolitik weiter verschärfe, schreibe das BKA. Das ansonsten „sehr heterogene rechtsextremistische Spektrum“ finde hier einen „ideologischen Konsens“. Neben Brandstiftung griffen die Täter zu Waffen wie Zwillen mit Stahlkugeln und Holzknüppeln sowie Buttersäure.
Täter aus der Nachbarschaft
Die Angriffe auf Asylunterkünfte würden weiter stark ansteigen. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres waren es 461 Taten, bei denen die Behörde einen rechten Hintergrund annimmt, schrieben die Medien. Damit habe sich die Zahl der Delikte gegenüber dem gesamten Vorjahr mehr als verdoppelt.
Besonders brisant dabei: Ein großer Teil der Täter stammt aus der Nachbarschaft der Unterkunft oder lebe in nahem Umkreis. Es handele sich zumeist um junge Männer, mehr als die Hälfte sei „polizeilich bekannt“. Ein Drittel der Tatverdächtigen fiel bereits dem Staatsschutz auf - etwa wegen Volksverhetzung.
(dpa, red)
