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Lehman Brothers Lehman Brothers: Rentenversicherung hatte Millionen angelegt

23.10.2008, 06:31

Berlin/dpa. - Ein Träger der gesetzlichen Rentenversicherung hat demnach 44,5 Millionen Euro in Termineinlagen bei der deutschen Tochter der US-Bank, LehmanBrothers Bankhaus AG, angelegt. Auch Teile der gesetzlichenUnfallversicherung seien mit rund 56 Millionen Euro betroffen.

Der Finanzchef der Deutschen Rentenversicherung Rheinland sagteder «Frankfurter Rundschau» (Freitag), sein Institut habe seinederzeit eingefrorenen Rücklagen zu Zinssätzen zwischen 4,8 und 5,0Prozent bei der deutschen Tochter der Lehman-Bank angelegt. Das Geldsei Ende Juli eingezahlt worden, sagte Karl-Josef Hussmann. DenBeitragszahlern sei «kein Verlust» entstanden, da der Banken-Einlagensicherungsfonds für den Betrag gerade stehe.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums sind auch gesetzlicheUnfallversicherer - deren Beiträge allein die Arbeitgeber zahlen -betroffen. Bei einer Unfallkasse und vier Berufsgenossenschaftenseien Termineinlagen von 57,55 Millionen Euro bei Lehman bekannt. Obes Forderungen der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüber LehmanBrothers gebe, sei bislang unklar, heißt es in der Antwort derBundesregierung.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums betonte, bei denTermineinlagen habe es sich nicht um spekulative Geschäfte gehandelt.Auch ein Sprecher des Bundessozialministeriums erklärte, das Geld sei«verantwortungsvoll» im Rahmen des Einlagensicherungsfonds desBundesverbandes Deutscher Banken angelegt worden. Das Internetportal«bild.de» hatte dagegen von «Fehlspekulationen» gesprochen.

Die Rentenversicherung besteht aus 16 verschiedenen Trägern inBund und Ländern. Das bei Lehman angelegte Geld gehört zur «eisernenReserve» der Rentenkassen. Mit dieser Nachhaltigkeitsrücklage werdenim Lauf des Jahres auftretende Schwankungen zwischen Einnahmen undAusgaben ausgeglichen. Die Reserven aller 16 Träger zusammen belaufensich nach Angaben des Sozialministeriums derzeit auf gut 11Milliarden Euro.