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Kongo Kongo: Millionen Menschen starben durch Krieg und Krisen

22.01.2008, 16:35
Ein zwölfjähriger Kongolese «partrouilliert» mit seiner Kalaschnikow-Maschinenpistole auf den Straßen der Stadt Bunia. (Foto: dpa)
Ein zwölfjähriger Kongolese «partrouilliert» mit seiner Kalaschnikow-Maschinenpistole auf den Straßen der Stadt Bunia. (Foto: dpa) DPA

Nairobi/Kinshasa/dpa. - Der Konflikt im Kongo hat nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation IRC mehr Menschenleben als jede andere Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefordert. In demzentralafrikanischen Land seien in den vergangenen zehn Jahren 5,4 Millionen Menschen durch Krieg und Notlagen ums Leben gekommen - soviele wie Dänemark Einwohner hat, berichtete das International RescueCommittee (IRC) in einer am Dienstag vorgestellten Studie. JedenMonat steige die Zahl der Toten um 45 000. Bisher waren Schätzungen etwa der Vereinten Nationen von gut vier Millionen Kriegstoten imKongo ausgegangen.

Auch wenn der Krieg zwischen Regierung und Rebellentruppen vorfünf Jahren offiziell beendet worden sei, werde in derostkongolesischen Region Kivu weiterhin gekämpft, betonte IRC-Präsident George Rupp. Bei fast der Hälfte der Toten handele es sichum Kinder im Alter bis zu fünf Jahren. Viele von ihnen sterben denAngaben zufolge an Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung oderDurchfall und seien durch Mangelernährung geschwächt. Oft seien diesevermeidbaren Todesfälle auf Notlagen durch andauernde militärischeKonflikte und die Lebensbedingungen in Flüchtlingslagernzurückzuführen.

Das IRC ist nach eigenen Angaben derzeit in 25 Krisenregionenaktiv. Das Entwicklungshilfe-Netzwerk arbeitet seit 1933 vor allem inKonfliktgebieten. Im Kongo kümmert es sich auch um die zahlreichenOpfer sexueller Gewalt.