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Jörg Hacker Jörg Hacker: Leopoldina-Präsident berät die UN

Von Katrin Löwe 21.10.2013, 11:34
Der Präsident Jörg Hacker der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Der Präsident Jörg Hacker der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina dpa/ARCHIV Lizenz

Halle (Saale)/MZ. - Hohe Ehre für einen Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt: Der Präsident der in Halle ansässigen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Jörg Hacker, berät künftig die Vereinten Nationen. Der 61-jährige Mikrobiologe wurde in einen neuen wissenschaftlichen Beirat von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon berufen, teilte die Akademie gestern mit. Die 26 Mitglieder des „Scientific Advisory Board“ sollen vor allem bei Themen wie der nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und der Bekämpfung von Armut ihr Wissen einbringen.

Es sei für ihn eine große Herausforderung, einem so bedeutenden Gremium anzugehören, sagte Hacker am Montag. Gefreut habe er sich auch, „weil es gut ist, wenn Deutschland mit seiner Wissenschaft in dem Beirat vertreten ist.“ Vorschläge für dessen Besetzung konnten laut Hacker von den Mitgliedsstaaten unterbreitet werden. Seine Berufung sei zudem für die Nationale Akademie der Wissenschaften von Bedeutung, so der 61-Jährige. „Sie zeigt, dass die Arbeit der Leopoldina durchaus positiv gesehen wird.“ Mit nationaler und verstärkt internationaler wissenschaftlicher Beratung von Politik habe sie gute Grundlagen geschaffen.

Der Leopoldina gehören 1500 Wissenschaftler aus 30 Ländern an, Hacker ist seit 2010 Präsident.
Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) zeigte sich „hocherfreut“. „Die Berufung ist Ausdruck der internationalen Wertschätzung der Leopoldina und eine Anerkennung der Arbeit von Professor Hacker“, sagte er. „Das wissenschaftliche Ansehen der Gelehrtengesellschaft wird durch sie noch weiter gestärkt.“ Hacker ist der einzige Deutsche in dem Beirat. Neben ihm gibt es ein breites Spektrum von Wissenschaftlern aus aller Welt, darunter laut Hacker drei Nobelpreisträger.

Mit der Chemie-Nobelpreisträgerin von 2009, Ada Yonath aus Israel, ist ein weiteres Leopoldina-Mitglied dabei. Erstmals wird sich der Beirat Anfang 2014 treffen, die Berufung gilt zunächst für zwei Jahre.
Zu Hackers Forschungsgebieten zählt die Analyse von Infektionserregern. Im „Scientific Advisory Board“ werde es wohl weniger um enge fachliche Fragen, sondern eher um grundsätzliche wissenschaftliche Entwicklungen zu Themen wie Klimawandel, Energie, Gesundheit oder Demografie gehen. „Andererseits spielen auch Infektionen und Seuchen weltweit eine Rolle. Enges Fachwissen bleibt also nicht außen vor“, so Hacker.