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Fremdkassenausgleich Fremdkassenausgleich: Millionen für das Ost-Gesundheitssystem

Von Ute Albersmann 20.04.2001, 15:45

Berlin/MZ. - Derzeit liegt die so genannte Kopfpauschalenach Zahlen des Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommernin Ostdeutschland im Schnitt um 200 Mark niedrigerals im Westen. Hans-Günter Spanuth von derKassenärztlichen Vereinigung in Magdeburg,sagt, die hiesigen BKK-Pauschalen seien teilweisenur halb so hoch wie im Westen. "Eine Neuberechnungder Pauschalen kommt einem West-Ost-Transferin mehrstelliger Millionenhöhe gleich", schätztSpanuth. Und Christian Bode, Sprecher desBKK-Landesverbandes Ost, spricht davon, dassder Entwurf "viel Sprengstoff" berge.

Hauptanliegen des Gesetzes ist die Einführungdes so genannten Wohnortprinzips. Auch Betriebskrankenkassensollen künftig die Gelder für ihre Versichertenan die Kassenärztliche Vereinigung zahlen,in deren Gebiet der Versicherte wohnt. Bisherfließt das Geld dorthin, wo die Kasse ihrenSitz hat und nur ein geringer Teil kommt beiden Ärzten vor Ort an. Dieses Ausgleichs-Prinzipwar erfunden worden, um zu verrechnen, wennsich ein Hamburger beim Urlaub in den Alpenden Fuss verstaucht und deshalb dort zum Arztgeht. Mittlerweile werden über den so genanntenFremdkassenausgleich aber sechs MilliardenMark jährlich bewegt. Hauptgrund dafür ist,dass Hunderttausende Versicherte in Betriebskrankenkassenmit günstigen Beitragssätzen gewechselt sind,die ihren Hauptsitz in Westdeutschland haben.Dadurch geht den Kassenärzten hierzulandeviel Geld verloren.

Eine Änderung war lange angemahnt worden undwird auch von den Betriebskrankenkassen selbstbegrüßt. Am Montag wird der Referentenentwurfmit den Spitzenverbänden der Krankenkassendiskutiert, am 10. Mai soll er in den Bundestageingebracht werden.