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Familien Familien: Traditionelle Rollenverteilung noch weit verbreitet

11.08.2008, 15:14

München/dpa. - Die Mutter versorgt die Kinder, der Vater gehtarbeiten - diese Arbeitsteilung ist in Deutschland noch immer weitverbreitet. Nur bei einem knappen Drittel der Familien teilen sichMütter und Väter Erziehungsarbeit und Berufstätigkeit, ergab einerepräsentative Forsa-Umfrage für die in München erscheinendeZeitschrift «Eltern». Zwar wünschen sich 62 Prozent ein solchesModell. Doch das scheint schwierig umzusetzen: 44 Prozent der Frauenerklärten, es sei oft schwer, Beruf und Kinder zu vereinen. Ebensoviele würden gern mehr in ihrem Beruf arbeiten, finden aber keineausreichende Betreuungsmöglichkeit für die Kinder.

Auf der anderen Seiten erklärten 60 Prozent der Väter, sie würdengern mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Doch die Arbeitswelt habedafür wenig Verständnis. Viele Familien scheinen sich daher mit derklassischen Rollenaufteilung zu arrangieren: 62 Prozent der Männerund 43 Prozent der Frauen erklärten, sie seien sehr zufrieden mit derjetzigen Verteilung.

Knapp die Hälfte aller Eltern (47 Prozent) hat eine klareVorstellung von der Erziehung ihrer Kinder. 41 Prozent sprachen vongelegentlichen Zweifeln. Sie holen sich dann Rat etwa bei Freundenoder. Nur 5 Prozent suchten schon einmal professionelle Hilfe beiErziehungsexperten.

Mit den Unterstützungen durch den Staat sind viele Familienunzufrieden: Mehr als drei Viertel haben das Gefühl, als Elterndraufzuzahlen. 44 Prozent sagten, sie müssten wegen der Kinder aufvieles verzichten. Und mehr als ein Drittel ist der Ansicht, dass manin Deutschland mit Kindern nicht gut leben kann. Als Gründe nanntensie zu hohe Lebenshaltungskosten (90 Prozent), zu wenige finanzielleEntlastungen für Familien (82 Prozent) und zu wenige flexibleKinderbetreuungsmöglichkeiten (75 Prozent).

Trotz aller Probleme finden die meisten Eltern, dass viel für dasLeben mit Kindern spricht: Für 60 Prozent ist das Schönste daran,dass sie sehen können, wie sich ihre Kinder entwickeln. 36 Prozentsagten, durch die Kinder hätten sie viel über sich selbst gelernt,und knapp ein Drittel genießt das Gefühl, geliebt und gebraucht zuwerden. Für die Studie wurden 1014 Mütter und Väter mit Kindern imAlter unter elf Jahren befragt.