Bundesregierung Bundesregierung: Tattoos sollen sicherer werden

Berlin/dapd. - Die Bundesregierung will Verbraucher noch besservor gefährlicher Tattoo-Farbe schützen. Das Bundesinstitut fürRisikobewertung solle dafür wissenschaftliche Kriterien erarbeiten,sagte ein Sprecher des Bundesverbraucherministeriums am Freitag inBerlin. Angestrebt wird, dass künftig die Hersteller die Sicherheitihrer Farben nachweisen müssen.
Auch der Bundesrat plant einen Vorstoß in diese Richtung. DieLänderkammer will am 10. Februar über einen Antrag beraten, in demBaden-Württemberg fordert, dass die Hersteller den Nachweis dergesundheitlichen Unbedenklichkeit der Tätowiermittel erbringensollen. Analysen der zuständigen Ämter in Freiburg und Karlsruhehätten ergeben, dass von derzeit eingesetzten Tätowierfarben zumTeil erhebliche gesundheitliche Risiken ausgehen.
Zwtl.: Krebserregende Abbauprodukte
In Stichproben seien problematische Inhaltsstoffe wiekrebserregende Abbauprodukte organischer Farbmittel oder auchFarbstoffe, die keinerlei Gesundheitsprüfung durchlaufen haben,festgestellt worden, heißt es in dem Antrag. Außerdem könntenmikrobiologische Verunreinigungen der Tätowierfarbe schwerwiegendeInfektionen verursachen. In einem ersten Schritt sollten deshalbkurzfristig strengere Regelungen für Tätowiermittel in dernationalen Verordnung aufgenommen und in einem zweiten Schrittentsprechende Regelungen auf europäischer Ebene geschaffen werden.
Der Sprecher des Verbraucherministeriums sagte, Farbe für Tattoosund Permanent-Makeup unterliege den Vorschriften des Lebensmittel-und Futtermittelgesetzbuchs. Danach müssten solche Produkte sichersein. Darüber hinaus gebe es die Tätowiermittel-Verordnung aus demJahr 2008, die spezifische Anforderungen festlege. Damals seienschon gesundheitlich bedenkliche Stoffe verboten undKennzeichnungsvorschriften verschärft worden. Um jetzt denVerbraucherschutz verstärken zu können, seien zunächst einmalwissenschaftliche Kriterien nötig.