Anschlag in Nizza Anschlag in Nizza: Tod von zwei Schülerinnen und Lehrerin aus Berlin bestätigt

Überblick:
Das Bezirksamt von Berlin-Charlottenburg hat den Tod von zwei Schülerinnen und einer Lehrerin beim Attentat von Nizza bestätigt. „Wir sind zutiefst bestürzt“, erklärte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann am Freitag.
Die Schüler und die Lehrerin einer Abschlussklasse der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in Charlottenburg befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags dort, wo der Lastwagen in die Menschenmenge raste.
Eine weitere Schülerin der Schule musste im Krankenhaus operiert werden. „Viele Schülerinnen und Schüler sind schockiert und traumatisiert. Wir sind in sehr engem Kontakt mit unseren Schulen, und unsere Schulpsychologen betreuen die Schulen", teilte die Senatsschulverwaltung am Freitag mit.
Insgesamt hätten sich seit Montag 28 Schülerinnen und Schüler der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule auf Kursfahrt in Nizza befunden, sagte Schulrätin Ilse Rudnick.
Schon in der Nacht hatte die Schule in Frankreich eine Vermisstenanzeige aufgegeben, sagte ein Lehrer vor der Schule. In der Schule wurde am Freitag ein Trauerraum eingerichtet.
Nach Informationen unserer Zeitung betreuen Psychologen und Seelsorger derzeit Schüler und Lehrer der Charlottenburger Gemeinschaftsschule.
Zum Zeitpunkt des Anschlags von Nizza befanden sich nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung insgesamt zehn Schülergruppen aus neun Berliner Schulen in der Stadt. "Einige Schüler haben den Anschlag miterlebt", sagte eine Sprecherin der Bildungsverwaltung unserer Zeitung. Am Freitagnachmittag sind einige Berliner Schulklassen, die in der französischen Stadt waren, in die Hauptstadt zurückgekehrt.
Klasse der Wilma-Rudolph-Oberschule in Sicherheit
Derweil teilte die Wilma-Rudolph-Oberschule aus Berlin-Dahlem auf ihrer Internetseite mit, dass sich der Deutsch-Leistungskurs der Schule in Sicherheit befinde. "Alle unsere Schülerinnen und Schüler in Nizza sowie die beiden betreuenden Lehrerinnen sind in Sicherheit. Unsere Lehrerinnen halten uns auf dem Laufenden", heißt es in der Mitteilung.
Auch aus der Biesdorfer Otto-Nagel-Schule befindet sich eine Klasse in Nizza. Die Schüler sollen unversehrt sein. Zudem soll sich ein Kurs des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums in Friedrichshagen in der französischen Stadt befinden. Diese Schüler sollen nach ersten Informationen ebenfalls unverletzt geblieben sein. Eine weitere gute Meldung gibt es vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neukölln: Ein Französisch-Kurs, der sich ebenfalls in der südfranzösischen Stadt aufhält, soll in Sicherheit sein.
Staatsschutz ermittelt
Wegen des terroristischen Hintergrundes des Verbrechens laufen die Ermittlungen der Berliner Polizei zu möglichen deutschen Opfern unter Federführung der Abteilung 54 des Staatsschutzes. Diese arbeitet eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen. Zudem ist die Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes eingebunden, weil mögliche Berliner Opfer namhaft gemacht und identifiziert werden müssen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Berliner trauern um Tote von Nizza
Vor der französischen Botschaft bekundeten Menschen am Freitag ihr Mitgefühl und legten Blumen nieder. Auch Kerzen wurden aufgestellt. Die Trikolore auf dem Dach der Botschaft nahe dem Brandenburger Tor wehte auf halbmast.
Das zweitägige Fest zum französischen Nationalfeiertag am Brandenburger Tor wurde für Freitag abgesagt. Es sollte aber am Samstag wie geplant stattfinden. (mit dpa)
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