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Angriff auf Pariser Polizisten Angriff auf Pariser Polizisten: Angreifer von Paris lebte in Asylbewerberunterkunft in Recklinghausen

Von Fabian Klask 09.01.2016, 23:07

Düsseldorf - Im Fall des versuchten Attentats auf eine Pariser Polizeiwache am vergangenen Donnerstag führt die Spur nach Nordrhein-Westfalen. Der Täter wohnte offenbar zuletzt in einem Asylbewerberheim in Recklinghausen. Ermittler des Landeskriminalamts durchsuchten die Unterkunft am späten Samstagabend. Hinweise auf weitere bevorstehende Attentate hätten sich nicht ergeben, hieß es beim LKA. Offenbar suchte man auch nach möglichen Mitwissern oder Unterstützern.

Der Mann war am Jahrestag des Anschlags gegen das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ auf zwei Polizisten zugelaufen und hatte ein Schlachterbeil gezogen. Die Beamten hatten ihn daraufhin erschossen. Er hatte eine gezeichnete Abbildung der IS-Flagge und ein Bekenntnis zu IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi bei sich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuchs und Terrorismus. In dem bei ihm gefundenen handschriftlichen Dokument setze der Angreifer seine Tat „in Bezug zu den Toten, die es im Moment in Syrien gibt“.

Stadt will mit LKA zusammenarbeiten

Den Hinweis auf den bisherigen Aufenthaltsort des Mannes hatten die NRW-Ermittler von den französischen Behörden erhalten. Wie lange der Mann zuvor in der Großstadt im nördlichen Ruhrgebiet gewohnt hat und wie er nach Deutschland eingereist war, blieb zunächst unklar. Nach neuen Erkenntnissen könnte es sich um einen Tunesier handeln. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf Ermittlerkreise, er sei von seinem Umfeld erkannt worden. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Die Stadt Recklinghausen will bei der Aufklärung des Falls um den mutmaßliche Pariser Attentäter eng mit dem Landeskriminalamt zusammenarbeiten. Mit Bestürzung habe er zur Kenntnis genommen, dass der Mann, der vor wenigen Tagen eine Polizeistation in Paris angegriffen hatte und erschossen wurde, zeitweise in einer Recklinghäuser Asylunterkunft gelebt habe, erklärte der Bürgermeister der Stadt, Christoph Tesche (CDU) am frühen Sonntagmorgen. Er sagte den Ermittlungsbehörden seine volle Unterstützung zu. „Sollten wir zur Aufklärung des Sachverhaltes etwas beitragen können, werden wir das selbstverständlich tun“. (mit dpa)