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Einsatz im Mittelmeer Mission Lifeline im Mittelmeer: Dresdner Seenotretter wollen altes Bundeswehr-Schiff kaufen

03.01.2020, 13:07
Einer der nun drei Schiffe des Vereins Mission Lifeline.
Einer der nun drei Schiffe des Vereins Mission Lifeline. ZB

Dresden - Der Verein „Mission Lifeline“ aus Dresden hat den Kauf eines neuen Schiffes angekündigt. Man habe den Vertrag für ein ehemaliges Torpedofangboot der Bundeswehr unterzeichnet, sagte Vereins-Sprecher Axel Steiner gegenüber dem MDR. Für Kauf und Umbau des Schiffes sammelt der Verein nun Geld. Insgesamt 120.000 Euro sind nötig, so Steiner.

Eigentlich besitzt der Dresdner Verein mit der „Lifeline“ und der „Eleonore“ bereits zwei Rettungsschiffe. Beide sind aufgrund der unterschiedlichen juristischen Bewertung der Rettungseinsätze im Mittelmeer aber derzeit beschlagnahmt. Im Mai soll das neue Schiff in See stechen. Der Kaufvertrag sei bereits unterzeichnet. Jetzt müsse das einstige Maine-Boot noch für den Mittelmeer-Einsatz umgerüstet und von der Nordsee ins Mittelmeer verlegt werden.

Streit um Seenotretter: Lebensretter oder Schlepper?

Die Einsätze der Seenotretter werden unterschiedlich bewertet. Für die einen ist es ein Einsatz gegen das Sterben im Mittelmeer, Rechte werfen dem Verein jedoch vor, sich an illegaler Schlepperei zu beteiligen. Mission Lifeline weist diesen Vorwurf strikt zurück. Man halte sich streng an die internationalen Regeln der Seenotrettung.

Für Aufsehen hatte der Seenotrettungseinsatz der „Lifeline“ 2018 gesorgt. Mit 230 geretteten Menschen an Bord durfte das Schiff von Kapitän Claus-Peter Reisch tagelang in keinen Hafen einfahren. Nachdem das Schiff schließlich in Malta anlegen durfte, wurde das Schiff beschlagnahmt und Reisch vor Gericht angeklagt. (mz/slo)