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Messe Messe: Wachsen auf einem schrumpfenden Markt

Von Joachim Göres 15.01.2006, 13:47
Bei der internationalen Messe für Teppiche und Bodenbeläge «Domotex» liegen in einer Messehalle in Hannover Teppiche aus. (Foto: dpa)
Bei der internationalen Messe für Teppiche und Bodenbeläge «Domotex» liegen in einer Messehalle in Hannover Teppiche aus. (Foto: dpa) dpa

Hannover/MZ. - Daher setzen die Hersteller von Bodenbelägen immer mehr auf die Sanierung von Wohnungen. Sie hoffen, dass die von der Bundesregierung angekündigte steuerliche Begünstigung von Renovierungsarbeiten hilft, den sinkenden Absatz von Parkett und anderen Bodenbelägen zu bremsen.

Der Markt schrumpft, wir wollen aber weiter wachsen - das ist von vielen Ausstellern auf der weltgrößten Fachmesse Domotex in Hannover zu hören, auf der seit Sonnabend und noch bis Dienstag 1 362 Aussteller aus 58 Ländern Teppiche und Bodenbeläge präsentieren. "Qualität wird wieder wichtiger, denn Kunden, die am Boden sparen, lernen aus ihrem Schaden. Davon profitieren wir mit unseren hochwertigen Produkten", sagt Manfred Kopf, Geschäftsführer der Debolon Dessauer Bodenbeläge. Produkte aus Dessau finden sich u. a. in der Autostadt Wolfsburg, in Kinos in Bahrain oder in Kraftwerken in Litauen.

Der Exportanteil am Umsatz von knapp elf Millionen Euro liegt bei 30 Prozent. "Für uns sind Büros und öffentliche Gebäude wichtiger als Privathaushalte. Wir hoffen, dass der Bund sein Versprechen wahr macht und Gelder für Schulen zur Verfügung stellt. Dort gibt es einen großen Nachholbedarf", sagt Kopf. Er rechnet 2006 mit einem Umsatzplus von fünf Prozent.

2 500 Menschen arbeiten in Belgien, den Niederlanden und Deutschland beim Bodenbelaghersteller Domo. Die Grundstoffe für die Teppichböden werden u. a. bei der Domo Caproleuna GmbH in Leuna gefertigt. In Hannover präsentiert Domo eine neue Kollektion, die Bakterienschutz, eine rutschfeste Oberschicht sowie wärme- und schalldämmende Eigenschaften verspricht. "Mit unserer neuen Technik können getuftete Teppichböden mit sehr feinen Farben hergestellt werden, die die Optik der schönsten gewebten Teppichböden erreicht", sagt Marketing-Expertin Sarah Leysen.

Dass der Trend in deutschen Wohnungen zur Sanierung geht, belegt eine von den Landesbausparkassen in Auftrag gegebene Untersuchung. Demnach haben in den letzten drei Jahren fünf Millionen Privathaushalte in größerem Umfang ihr Zuhause renoviert. An erster Stelle standen dabei Wände und Decken (50 Prozent), gefolgt von Fußböden (38 Prozent), Fenster, Türen oder Jalousien (30 Prozent) sowie die Heizungs- und Warmwasseranlagen ( 23 Prozent).