Medien: Commerzbank kurz vor Kauf der Dresdner Bank
Frankfurt/Main/dpa. - Die Commerzbank steht nach übereinstimmenden Zeitungsberichten kurz vor dem Zuschlag für die Allianz-Tochter Dresdner Bank.
Der Vorstand der Allianz werde seinem Aufsichtsrat am Sonntag mit größter Wahrscheinlichkeit den Verkauf der Dresdner Bank an die Commerzbank empfehlen, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Freitag) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Darauf habe sich Allianz-Chef Michael Diekmann bei einem Treffen mit seinem Commerzbank-Kollegen Martin Blessing am späten Donnerstagabend im Grundsatz verständigt.
Auch in einem Bericht des «Handelsblattes» (Freitag) hieß es, die Hindernisse bei einem Verkauf der Dresdner seien aus Sicht der Allianz weitgehend ausgeräumt. «Man hat Transaktionssicherheit geschaffen», sagte ein Beteiligter der Zeitung. Auch die «Financial Times Deutschland» in berichtete in ihrer Online-Ausgabe, die Allianz bevorzuge die Commerzbank als Käufer für die Dresdner Bank.
Details der Vereinbarung seien noch nicht bekannt, hieß es in der «FAZ». Es gebe noch keine Entscheidung. Dafür sei die Zustimmung der Aufsichtsräte notwendig. Wie zu hören sei, werde der Vorstand der Commerzbank aber am Freitagnachmittag zu einer Sitzung zusammenkommen, um in der Angelegenheit zu einem Beschluss zu kommen. Offenbar sei Blessing im Rahmen des Treffens am Donnerstag auf einige der noch offenen Forderungen der Allianz eingegangen, hieß es in dem Bericht. Über einen Zusammenschluss von Dresdner Bank und Commerzbank wird seit Monaten verhandelt. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Aufsichtsräte von Allianz und Commerzbank an diesem Sonntag zu außerordentlichen Sitzungen zusammenkommen wollen.
Nach einem Bericht der Tageszeitung «Die Welt» (Freitag) hat die Finanzaufsicht BaFin bereits ihre Zustimmung zu einer Übernahme der Allianz-Tochter durch die Commerzbank signalisiert. Die beteiligten Vorstände hätten bereits gemeinsam bei der Behörde vorgesprochen. Die Dresdner Bank soll dem Bericht zufolge nicht vollständig an die Commerzbank verkauft werden. Nach Informationen der Zeitung solle die Dresdner-Tochter Oldenburgische Landesbank mit 2400 Beschäftigten bei einer Übernahme im Allianz-Konzern bleiben.